Flott inszenierte Sozialkomödie um obdachlose Frauen aus einer nordfranzösischen Stadt, die durch das Engagement von vier beherzten Sozialarbeiterinnen einen Weg zurück in die Gesellschaft suchen.
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
In einer nordfranzösischen Stadt soll das “L’Envol”, eine Einrichtung für obdachlose Frauen, geschlossen werden. Die Leiterin Audry (Audrey Lamy) gilt als zu nachgiebig; sie mache den Frauen nicht genügend Druck, wieder ein Zuhause zu finden, heißt es im Stadtrat. Drei Monate bleiben ihr und ihren Kolleginnen, um ihre Klientinnen einen Weg zurück in die Gesellschaft zu eröffnen.
Doch zunächst wollen die Bedürftigen, die sich aus Scham Tarnnamen wie “Edith Piaf” oder “Lady Di” gegeben haben, nicht mitziehen. Aber irgendwann springt der Funke dennoch über. Aus dem Gefühl, Widerstand zu leisten und sich nicht weiter gängeln lassen zu wollen, erwächst ein lange unterdrückter Wille zum Aufbruch, der auch Workshops, Therapiestunden und Kurse akzeptiert, um wieder eine Arbeit zu finden. Die unscheinbaren Parias erlangen so mit viel Humor und Witz ihre eigentümliche Schönheit und Würde zurück.
Es grenzt an ein echtes Wunder, was der französische Filmemacher Louis-Julien Petit in “Der Glanz der Unsichtbaren” 2018 mit den überwiegend durch Laien besetzten Figuren auf die Beine stellte: eine herzliche, flott und pointiert inszenierte Sozialkomödie, die unterhaltend ist, aber dennoch eine große Wahrhaftigkeit ausstrahlt. Der Film sensibilisiert nachhaltig für Ausgegrenzte und würdigt zugleich Einsatz, Mut und Kreativität von Sozialarbeiterinnen.
Ohne in agitatorische Umsturzstimmung zu verfallen, nimmt Louis-Julien Petit eine aufmunternde Haltung ein, die nachdrücklich für mehr Aufmerksamkeit gegenüber den Ausgegrenzten plädiert. So behutsam und warmherzig wie in diesem Film ist kaum je etwas Substanzielleres zu dem viel strapazierten Begriff der Würde des Menschen gesagt worden.