Depression: Fast 230.000 Menschen in Thüringen betroffen
Mehr als jeder zehnte Thüringer kämpft mit Depressionen. So sei im Jahr 2022 landesweit für 228.000 Patientinnen und Patienten eine entsprechende Diagnose gestellt worden, teilte die Krankenkasse AOK plus am Montag in Erfurt unter Berufung auf eigene Forschungsdaten mit. Der Anteil von etwa 11,8 Prozent, gemessen an der Thüringer Gesamtbevölkerung, liege 0,7 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt.
Der niedrigste Anteil an Personen mit Depressionen finde sich mit 9,6 Prozent in Jena. Am stärksten betroffen sei Suhl. Dort liege bei 14,9 Prozent der Bevölkerung eine Depressionsdiagnose vor.
Die Relevanz der Erkrankung hat laut der Krankenkasse auch eine spürbare volkswirtschaftliche Dimension. Bundesweit verursache die Krankheit Kosten in Höhe von 9,5 Milliarden Euro. Zusätzlich fielen weitere Kosten durch die entstehenden krankheitsbedingten Fehltage an.
Am längsten fielen Versicherte der Krankenkasse in Thüringen mit Depressionen im Kreis Schmalkalden-Meiningen sowie im Weimarer Land aus. Hier fehlten die Betroffenen rund 50 Tage je Fall, gefolgt von Sonneberg, dem Altenburger Land, dem Kyffhäuserkreis und dem Eichsfeld mit rund 49 Tagen je Fall. Die wenigsten Ausfalltage verzeichneten die Städte Weimar mit 41 Tagen und Erfurt mit 40 Tagen.
Laut Analyse der Versichertendaten zeigt sich mit zunehmendem Alter ein Anstieg der Depressionshäufigkeit. In allen Altersgruppen seien Frauen deutschland- und thüringenweit häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen sei mehr als jede fünfte Thüringerin und mehr als jeder siebte Thüringer betroffen.