Denstädt fordert bessere Integrationsberatung

Thüringens Migrationsministerin Doreen Denstädt (Grüne) kritisiert den Abbau von Beratungsmöglichkeiten für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. Es sei notwendig, die finanziellen Mittel hierfür aufzustocken, forderte sie am Dienstag in Erfurt im Vorfeld der am Mittwoch beginnenden Integrationsministerkonferenz von Bund und Ländern. Stattdessen werde das Angebot derzeit flächendeckend heruntergefahren.

Denstädt sagte, obwohl durch den Ukraine-Krieg mehr Menschen nach Deutschland zuwanderten, seien die Gelder im Bundeshaushalt reduziert worden. Damit falle es immer schwerer, verlässliche und leistungsfähige Beratung anzubieten.

Großen Handlungsdruck sehe Thüringen auch bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen. Hier gehe es nicht nur darum, dass der Bund mehr Mittel bereitstelle. „Wir brauchen ein Bundesgesetz, das Migrantinnen und Migranten einen individuellen Anspruch auf Anerkennungsberatung gibt“, forderte Denstädt.

Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft dringt Denstädt zudem darauf, die Arbeitskräftezuwanderung zu verbessern. Der sogenannte Job-Turbo der Bundesregierung, also die jüngsten Förderungsinstrumente für eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt, seien ein Schritt in die richtige Richtung. Es brauche aber mehr berufsbegleitende Qualifizierungen, Sprachförderung und Bildungsangebote vor allem während der Beschäftigung. Kompetenzen, die zugewanderte Menschen mitbringen, müssten durch eine bessere Unterstützung zur Geltung gebracht werden.