Der Umgang mit dem Denkmalschutz für das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde und die Brikettfabrik Schwarze Pumpe in Brandenburg soll per Vertrag geregelt werden. Darauf hätten sich das Energieunternehmen Leag und das Kulturministerium verständigt, hieß es am Dienstag in Cottbus im Anschluss an einen Besuch von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und ein Gespräch mit dem Leag-Vorstandsvorsitzenden Adolf Roesch. Beide Anlagen waren im März unter Denkmalschutz gestellt worden.
Der öffentlich-rechtliche Vertrag soll nach Angaben des Kulturministeriums bis zum Jahresende ausgearbeitet und unterzeichnet werden. Er solle unter anderem rechtssichere Vereinbarungen zu den Themen Betrieb, Umbau, Instandhaltung und Transformation enthalten, hieß es.
Schüle betonte, der Denkmalschutz werde die Perspektive der Kraftwerks- und Industriestandorte Jänschwalde und Schwarze Pumpe und vor allem die Perspektive der aktuellen und künftigen Beschäftigten nicht einschränken. Beide Orte seien „keine Artefakte, sondern lebendige Anlagen“. Sie seien Arbeitsplatz für viele Menschen und hätten sehr gute Standort- und Zukunftsperspektiven.
Die Ministerin erklärte, der Blick in andere Bundesländer stimme sie optimistisch. „Ob VW in Wolfsburg, Bayer-Werke in Leverkusen, Bosch in Reutlingen oder die Wasserkraftwerke an der Oberen Saale“, diese Denkmäler seien „allesamt erfolgreich in Betrieb“, betonte sie: „Ich bin überzeugt: Der Denkmalschutz nimmt nichts weg, er fügt etwas hinzu.“ Er sei eine Form der Anerkennung für all das, was dort in den vergangenen mehr als 100 Jahren geleistet worden sei.