Denkmal für NS-Opfer aus jüdischer Schule

Am früheren Ort der Israelitischen Erziehungsanstalt für behinderte jüdische Kinder in Beelitz wird künftig mit einer Stolperschwelle an NS-Opfer erinnert. Das Denkmal soll am Mittwoch vor dem heutigen Sally-Bein-Gymnasium der brandenburgischen Stadt verlegt werden, teilte die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit am Donnerstag in Potsdam mit. Damit soll nach Angaben der Schule dazu beigetragen werden, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten und ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Zur Verlegung der Stolperschwelle des Künstlers Gunter Demnig werden den Angaben zufolge auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Bürgermeister Bernhard Knuth (Unabhängiges Kommunalbündnis) erwartet. Auch Landesrabbiner Ariel Kirzon, der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, und der Beauftragte des katholischen Erzbistums Berlin für den Dialog mit dem Judentum, Hansjörg Günther, wollten teilnehmen, hieß es.

Sally Bein (1881-1942) war mehr als drei Jahrzehnte lang Leiter der 1908 eröffneten jüdischen Bildungseinrichtung in Beelitz. Die Klassen wurden dort historischen Informationen zufolge nicht nach Alter, sondern nach Fähigkeiten und Behinderung eingeteilt. Die Schule habe großen Wert auf religiöse Bildung gelegt und zugleich handwerkliche Kenntnisse vermittelt, um die Kinder auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten. 1942 wurde die Schule geschlossen, Lehrer und Schüler wurden deportiert. Sally Bein starb im NS-Vernichtungslager Sobibor.