Proteste bei Anhörung zum Ausbau von Brennelemente-Fabrik in Lingen

Begleitet von Demonstrationen hat am Mittwoch der Erörterungstermin zum umstrittenen Ausbau der Lingener Brennelemente-Fabrik und zum geplanten Einstieg des russischen Staatskonzerns Rosatom begonnen. Vor den örtlichen Emslandhallen versammelten sich laut Polizei etwa 80 Mitarbeiter der Fabrik und 35 Atomkraftgegner. Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen. Die Anhörung in Lingen soll bis zu drei Tage dauern.

Der Betreiber der Brennelemente-Fabrik, eine Tochter des französischen Atomkonzerns Framatome, will künftig auch Brennstäbe für Atomreaktoren russischer oder sowjetischer Bauart herstellen und hat dafür eine Zusammenarbeit mit Rosatom vereinbart. Vor allem wegen Sicherheitsbedenken haben rund 11.000 Menschen Einwände gegen das Vorhaben erhoben, über diese wird bei dem Erörterungstermin diskutiert. Über die Erweiterungspläne muss zunächst das niedersächsische Umweltministerium entscheiden.

Nach Angaben des Umweltministeriums waren am Mittwoch 143 Einwenderinnen und Einwender persönlich bei der nicht öffentlichen Veranstaltung vor Ort. Insgesamt seien 280 Menschen in der Halle gewesen.

Die Umweltschützer verlangten bei ihrer Demonstration die Stilllegung der Fabrik, die vom deutschen Atomausstieg ausgenommen ist. Beschäftigte des Unternehmens hielten Schilder mit Forderungen nach dem Erhalt von Arbeitsplätzen hoch.