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Dekanat München stellt Weichen für Struktur- und Gebäudereform

Weniger Mitglieder, weniger Geld: Die Strukturreform der bayerischen Landeskirche ist auch im Dekanat München in vollem Gange. „Bei meinem Amtsantritt vor fünf Jahren hatte das Dekanat München 230.000 Mitglieder, jetzt sind es 190.000“, sagte Stadtdekan Bernhard Liess vor der Dekanatssynode am Donnerstagabend in seinem Bericht. Diese Entwicklung werde sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Man müsse sich deshalb von der Illusion verabschieden, weiterhin „eine flächendeckende Versorgung mit allen Angeboten an allen Orten für alle Zielgruppen“ ermöglichen zu können, so Liess bei der Sitzung in der Markuskirche.

Im Frühjahr 2026 werde der Dekanatsausschuss die Einteilung der bislang 62 Gemeinden in künftig zehn Regionalgemeinden beschließen, sagte der Stadtdekan. Bis Ende 2026 müssten die Synodalen entscheiden, in welchen Regionen welche Arbeitsbereiche fortgeführt werden und was aufgegeben wird. Außerdem komme der jahrelange Prozess der Gebäudebedarfsplanung zum Abschluss: Ende 2026 will das Dekanat entscheiden, welche Hälfte seiner Gebäude es langfristig erhält. Die andere Hälfte soll kurz- und mittelfristig neue Nutzungskonzepte und andere Finanzierungsmodelle bekommen.

Außerdem verabschiedete die Dekanatssynode den Haushalt für das Jahr 2026. Die Einnahmen beliefen sich auf rund 24,6 Millionen Euro, als Ausgaben würden 25,4 Millionen Euro verbucht, hieß es im Bericht. Das daraus resultierende Minus von rund 850.000 Euro bezöge sich aber ausschließlich auf Rücklagen für künftige Gebäudesanierungen, die aus den aktuellen Mitteln derzeit nicht gebildet werden könnten, erklärte die Fachdekanin für Finanzen, Stefanie Ott-Frühwald. Das sei eine Herausforderung für die kommenden Haushalte, ebenso wie das Einsparziel von insgesamt 20 Prozent bis zum Jahr 2030.

Das Dekanat München ist der größte Dekanatsbezirk der Landeskirche. Hier leben zehn Prozent der derzeit rund zwei Millionen bayerischen Protestanten. (3833/05.12.2025)