Dekanat München gestaltet Passionsandacht zur Missbrauchsstudie

Das Dekanat München stellt die Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche in den Mittelpunkt einer Passionsandacht am Mittwoch (13. März) in der Schwabinger Kreuzkirche. Im Zentrum stünden die Vorwürfe zum Umgang mit Missbrauchsbetroffenen und weitere Themen der ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), teilte das Dekanat am Mittwoch mit. Stadtdekan Bernhard Liess und die Leiterin der Evangelischen Dienste München (EDM), Barbara Pühl, gestalten die Andacht. Im Anschluss gebe es Gelegenheit zum Austausch.

Ende Januar wurde die von der EKD beauftragte Studie des unabhängigen Forschungsverbunds ForuM veröffentlicht. Sie zeigt Ausmaß und Risikofaktoren sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. Die Wissenschaftler ermittelten mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 Beschuldigte sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie, gehen aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit höher liegt, weil längst nicht alle relevanten Akten der Landeskirchen und diakonischen Landesverbände eingesehen wurden.

Die bayerische Landeskirche hat laut ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie für den Zeitraum von 1917 bis 2020 insgesamt 129 beschuldigte Personen identifizieren können. Laut den Wissenschaftlern der Studie wurden von diesen 226 Taten begangen. 56 Täter waren Pfarrpersonen. Der Rest waren Erzieher in Heimen, ehrenamtliche Jugendleiter und Kirchenmusiker. (00/0764/06.03.2024)