In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Es ist ein spontaner Entschluss, als Tom Avery (Martin Sheen) stellvertretend für seinen Sohn, der auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela tödlich verunglückte, den Camino antritt. – Eigentlich wollte Tom nur den Leichnam des Sohnes nach Hause in die USA bringen; stattdessen lässt er ihn nun einäschern und macht sich mit der Urne auf den Weg, um die Asche auf dem Jakobsweg auszustreuen.
Bald gesellen sich Mitreisende zu ihm, die das Nervenkostüm des Trauernden strapazieren. Doch auf dem an Begegnungen reichen Weg wächst die Gruppe zur Gemeinschaft zusammen, wobei sich hinter den teils profanen Motiven für den Pilgergang tiefer reichende (Heils-)Sehnsüchte offenbaren.
Der Film von 2010 ist eine höchst reizvolle Auseinandersetzung mit dem Jakobsweg, die die Vielgestaltigkeit und Ambivalenzen modernen Pilgerns reflektiert. Jenseits üblicher “Wellness”-Frömmigkeit nimmt das Werk von Emilio Estevez mit auf eine äußerlich ruhige, aber von inneren Spannungen geprägte Reise, die von dezidiert areligiösen Figuren unternommen wird, trotzdem aber spirituelle Dimensionen berührt.