Verlegerin Jäkel: Rundfunk muss Demokratie dienen

Die Managerin und Verlegerin Julia Jäkel appelliert an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ihrem Auftrag gerecht zu werden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei dazu da, der Demokratie zu dienen, sagte Jäkel am Mittwoch auf den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig. Jäkel ist Vorsitzende des „Zukunftsrates zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“.

Der Zukunftsrat plädiert unter anderem für mehr Investitionen in Programme und weniger administrative Doppelstrukturen. Im März 2023 hatte die Rundfunkkommission den mit acht Expertinnen und Experten besetzten Zukunftsrat eingesetzt, damit das Gremium langfristige Perspektiven für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorlegt. Mitte Januar hatte der Zukunftsrat unter dem Vorsitz der früheren Chefin von Gruner + Jahr, Julia Jäkel, seinen Abschlussbericht vorgelegt.

Jäkel kritisierte, dass die ARD „nicht wirklich strategiefähig“ sei, weil sie keine klare Leitung habe. „Wir müssen beherzt reformieren und den Anstalten mehr Instrumente an die Hand geben, sich besser zu sortieren“, betonte Jäkel. Klar sei aber auch, dass der Rundfunk in einer digitalen Welt naturgemäß viel zu langsam sei.

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, betonte, gerade in Krisenzeiten würden die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender sehr nachgefragt, das Vertrauen sei hoch. Der digitale Umbau erfolge nebenbei, dafür gebe es keine zusätzlichen Mittel. Ludwig sagte zudem, „wir verlieren mehr analoge Zuschauer, als wir digital dazugewinnen“. Es sei nicht so einfach, „den Hebel von heute auf morgen umzulegen“.

Sachsens Medienminister Oliver Schenk (CDU) plädierte unter anderem dafür, die regionale Medienpräsenz zu stärken. Was übergreifend geregelt werden könnte, seien etwa technische Strukturen. Der Freistaat Sachsen will laut Schenk im Herbst einen neuen Beschluss fassen, um die Vorschläge des Zukunftsrates einzubinden.