DDR-Bunker auf Festung Königstein erstmals zugänglich

Ein in der DDR-Zeit geheimer Atombunker ist künftig auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz zu sehen. Der ehemals riesige unterirdische Hohlraum sei 1889 als Kriegspulvermagazin errichtet worden, teilte die Festungsverwaltung am Dienstag in Königstein mit. In den 1960er Jahren sei das Bauwerk zum Bunker der DDR-Zivilverteidigung ausgebaut worden.

Obwohl die Festung Königstein schon in der DDR-Zeit als Museum öffentlich zugänglich war, blieb dieser Ausbau geheim. Gäste können seit Dienstag eine multimediale Präsentation in dem original erhaltenen Bunker besuchen. Es sei die erste Dauerausstellung zur DDR-Vergangenheit der Festung, hieß es. 2019 war in einer Sonderausstellung die Geschichte eines DDR-Jugendwerkhofs auf dem Königstein aufgearbeitet worden.

Auch technische Anlagen des jetzt erstmals öffentlich zugänglichen Bunkers seien im Originalzustand erhalten und zum Teil funktionstüchtig geblieben, hieß es. Dazu zählten Überdruckklappen, eine Abwasserpumpe, das verzweigte Belüftungssystem und ein Dieselnotstromaggregat sowie zwei Wasserbehälter und Reste einer Telefonzentrale. Gäste könnten das Bauwerk im Rahmen einer Führung besichtigen.

Die Festung Königstein ist eine der bekanntesten Bergfestungen in Deutschland. Eingebettet in die Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront sie weithin sichtbar 247 Meter über dem Elbtal. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem Ensemble aus mehr als 50 Bauwerken verschiedener Epochen und seiner fast 800-jährigen Geschichte ein Besuchermagnet.