Datenschutzbeauftragte will Gespräch mit Bürgern suchen

Seitenlange Datenschutzerklärungen verunsichern viele Verbraucher. Das weiß auch die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. Sie macht sich für Verbesserungen stark.

Die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit will sich für ein besseres Image des Datenschutzes einsetzen. “Ich würde gerne in Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern treten und beispielsweise in Bürgerdialogen nachfragen, was sie am meisten beim Datenschutz stört”, sagte Louisa Specht-Riemenschneider dem “Tagesspiegel” (Donnerstag).

“Ich vermute, es ist zu viel Information. Überall wird man aufgefordert, einzuwilligen, sollte vorher aber eine zehn Seiten lange Datenschutzerklärung lesen, die unverständlich ist”, sagte die Bundesbeauftragte. Zur Verbesserung schlägt sie abgestufte Informationskonzepte und eine Datenschutzampel vor.

Ein anderer Ansatzpunkt seien technische Lösungen, so Specht-Riemenschneider weiter. “Viele Betroffene wollen oder müssen Dienste wie Whatsapp nutzen, weil sie im Austausch mit ihren Freunden, der Familie bleiben wollen. Wenn man es schon nicht schafft, europäische, datenschutzkonforme Alternativen für diese Dienste anzubieten, dann muss ich die Betroffenen befähigen, ihre Rechte effektiv durchzusetzen.” Dazu gelte es, persönliche Informationsmanagementsysteme zu stärken.