Das Warten hat ein Ende

Zwei Jahre lang hat die Pandemie es verhindert, nun findet der Hamburger Motorradgottesdienst wieder in und an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis statt.

Mogo-Pastor Lars Lemke fährt mit eigener Maschine zum Motorrad-Gottesdienst am Michel.
Mogo-Pastor Lars Lemke fährt mit eigener Maschine zum Motorrad-Gottesdienst am Michel.epd/Stephan Wallocha

Hamburg. Lars Lemke, Pastor für Motorradgottesdienst und Biker-Seelsorger, hat die Großveranstaltung mit einem Team von rund 100 ehrenamtlichen Helfern des Vereins „Mogo Hamburg in der Nordkirche“ koordiniert. „Die Leute haben wirklich einen großen Hunger auf Begegnung und Gemeinschaft“, sagt er – und freut sich darauf, auch selbst mit einer Maschine, einem BMW-Reisemotorrad, anzufahren.

Mehr als 3000 Biker beim Hamburger Mogo erwartet

Geplant ist, dass Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, den Gottesdienst um 12 Uhr eröffnet. Der Mogo steht unter dem Motto „Du. Wir. Zusammen“. Fehrs sagte, es sei „gerade in diesen unruhigen Zeiten wichtig, dass wir zusammen unterwegs sind. Als Gesellschaft. Als Christinnen und Christen. Das ist eine Sache des Vertrauens. Und Glaube schafft Vertrauen, gibt uns Halt und eine Richtung.“ Laut Lemke werden mehr als 3000 Biker zum Mogo erwartet. Die Predigt und das Gedenken an die Verstorbenen wird auf den Vorplatz des Gotteshauses übertragen. Dort gebe es zudem eine „Segens­oase“, an der, wer will, einen handtellergroßen Stein mit Namen, Datum und Wünschen beschriften und an einem Kreuz ablegen kann.

Mogo in diesem Jahr ohne Biker-Corso

Der traditionelle Corso nach Buchholz findet in diesem Jahr allerdings nicht statt. Die Gründe dafür lägen zum einen in der Pandemie, zum anderen in einem geänderten Anmeldeverfahren für Großveranstaltungen seitens der Stadt Hamburg. „Wir hätten im Dezember eine finale Planung vorlegen müssen: Wo ist das Klohäuschen, wo ist der Grill, wo stehen und wo laufen die Besucher? Dazu komplette Absperr- und Antiterrormaßnahmen – das macht keiner mal eben so“, erläutert Lemke. „Zudem wären Kosten von Tausenden von Euro entstanden, die wir im Dezember nicht ausgeben wollten, ohne zu wissen, ob der Mogo überhaupt stattfinden kann.“

2023 soll das 40-jährige Bestehen des Mogo möglichst wieder mit Ausfahrt gefeiert werden. Dafür hat das Mogo-Team einen Förderverein ins Leben gerufen, dessen Aufgabe es ist, genügend Spenden dafür einzuwerben. Lemke: „Wir hoffen dabei auf viele gute Gespräche jetzt beim Mogo – und dass wir die Leute dazu bringen können, uns zu unterstützen.“

Der Hamburger Mogo findet am 12. Juni ab 9.30 Uhr am und im Michel, Englische Planke 1, statt.