Das Stichwort: Kakao

Deutschland bezieht Kakao vor allem aus der Elfenbeinküste, Ghana und Nigeria. Deutschland ist nach den USA das wichtigste Konsumentenland: Rund neun Prozent des weltweit erzeugten Kakaos werden hier konsumiert.

Der Kakaobaum wächst nur in einem schmalen Streifen 20 Grad nördlich und südlich des Äquators. Der wissenschaftliche Name ist Theobroma cacao und leitet sich aus dem griechischen theos (Gott) und broma (Speise) ab und bedeutet also „Speise der Götter“. Der Großteil der Kakaobohnen, 70 Prozent, wird in Westafrika geerntet.

Im Kakaosektor haben drei Großkonzerne die Kapazität, zwei Drittel der Welternte zu verarbeiten: Barry Callebaut (Schweiz), Cargill (USA) und Olam International (Singapur). Aufseiten der Produzenten ist niemand so mächtig. Weltweit bauen geschätzt fünf Millionen Bauern Kakaobohnen an. Die meisten sind nicht in Verbänden organisiert.

Im „Cocoa Barometer 2015“ wird von einem Einkommen aus Kakao von umgerechnet 0,40 Euro pro Kopf und Tag in der Elfenbeinküste und von 0,68 Euro in Ghana ausgegangen. Zum Vergleich: Die Grenze für extreme Armut, die die Weltbank errechnet hat, liegt bei rund 1,50 Euro pro Kopf und Tag. Geerntet werden pro Jahr knapp fünf Millionen Tonnen. Derzeit liegt der Kakaopreis umgerechnet bei knapp 2200 Euro je Tonne.

Wenn heftige Regenfälle die Früchte von den Bäumen reißen, bevor sie ganz ausgereift sind, kann die Ernte deutlich schlechter ausfallen als erwartet.

Die wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel sind Fairtrade, UTZ/Rainforest Alliance und Bio. Alle haben ihre eigenen Umwelt-, Sozial- und Transparenzstandards und zahlen den Bauern einen Aufschlag auf den Weltmarktpreis. Weltweit ist rund ein Viertel des Kakaos zertifiziert, in Deutschland sind es 45 Prozent. epd