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Das Stichwort: Flüchtlingsprogramm Mediterranean Hope

Mediterranean Hope (MH) ist ein Flüchtlings- und Migrationsprogramm des Bundes der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI), das 2014 gestartet wurde. Anlass war der Untergang eines Flüchtlingsschiffes vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa am 3. Oktober 2013, bei dem mehr als 360 Menschen ums Leben kamen. Erklärtes Ziel ist, Asylsuchende und Migranten zu unterstützen und für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge sichere und legale Zugangswege nach Europa zu schaffen. MH arbeitet mit lokalen Gemeinschaften, Kirchen, der Zivilgesellschaft und Institutionen zusammen.

Unter anderem unterhält Mediterranean Hope seit 2014 auf Lampedusa, wo besonders viele Bootsflüchtlinge aus Nordafrika eintreffen, eine Beobachtungsstelle für Migration und unterstützt die Geflüchteten bei der Ankunft am Hafen. In Absprache mit den Behörden und gemeinsam mit der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio betreibt MH ein Programm für humanitäre Korridore. Dabei können besonders schutzbedürftige Menschen sicher und legal nach Italien einreisen. In einem Haus der Kulturen in Sizilien werden Menschen aufgenommen, um ihre Integration zu fördern.

Finanziert wird die Arbeit von Mediterranean Hope überwiegend durch die Einnahmen der evangelischen Waldenserkirche aus der Steuer „otto per mille“ (acht von tausend): Alle Einkommensteuerpflichtigen geben 0,8 Prozent der Steuer, die sie ohnehin entrichten müssen, für soziale und kulturelle Zwecke, die sie selbst auswählen, darunter sind auch Religionsgemeinschaften. Die Waldenser behalten ihre Einnahmen aus dieser „Mandatssteuer“ nicht für sich, sondern finanzieren damit humanitäre, soziale und kulturelle Programme, darunter Mediterranean Hope.