Fairer Handel, auch Fair Trade, steht für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit im internationalen Handel. Er basiert auf dem Einsatz für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzentinnen und Produzenten sowie eine umweltschonende Produktion. Ziel sind langfristige Partnerschaften, der Ausschluss von Kinder- und Zwangsarbeit und die Verhinderung von Ausbeutung bei Kleinbauern und -produzenten. Die bekanntesten Produkte und Vorreiter im fairen Handel sind Kaffee und Schokolade.
Fairer Handel stärkt besonders benachteiligte Gruppen im Globalen Süden und schafft Perspektiven vor Ort. Laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung garantieren Fairtrade-Organisationen den Produzentinnen und Produzenten eine sichere Abnahme sowie stabile Mindestpreise für ihre Produkte. Dadurch wird ein verlässlicheres Einkommen als am herkömmlichen Markt ermöglicht. Gerechter Handel fördert außerdem nachhaltige Anbaumethoden und den Schutz natürlicher Ressourcen.
Verbraucherinnen und Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen aktiv zu mehr globaler Gerechtigkeit beitragen. Kaffee ist laut Forum Fairer Handel der Umsatzchampion. Etwa 5,5 von 100 Tassen stammen aus fairem Handel. Daneben zählen Kakao und Bananen sowie Honig, Baumwolle und Blumen zu den Produkten, die fair gehandelt werden können.
Erkennen lassen sich die Produkte an Siegeln wie GEPA, Fairtrade oder WFTO. Diese garantieren, dass die Güter den Standards des fairen Handels entsprechen. Konsumenten bezahlen bewusst einen etwas höheren Preis als für konventionell vertriebene Ware.
In Deutschland gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher 2024 laut Forum Fairer Handel durchschnittlich 31 Euro für fair gehandelte Produkte aus, wenig im Vergleich zum europäischen Spitzenreiter, der Schweiz. Dort wurden pro Kopf rund 120 Euro (112 Franken) allein für Produkte mit Fairtrade-Siegel ausgegeben.