Das Stichwort: Die Passion Jesu

Die Passion Jesu bezeichnet den Leidensweg Jesu Christi von seiner Gefangennahme bis zu seiner Kreuzigung in Jerusalem durch die römischen Besatzer. Das Wort leitet sich aus dem griechischen Begriff „paschein“ und dem lateinischen Verb „pati“ ab und bedeutet leiden und erdulden. In der Bibel berichten alle vier Evangelien über Jesu Leiden und seinen gewaltsamen Tod am Kreuz – damals die grausamste Art der Hinrichtung. Auf die Passionsgeschichte folgt die Erzählung von der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern.

Der biblischen Überlieferung zufolge feiert Jesus am Abend vor seinem Tod mit seinen Jüngern das Abendmahl mit Brot und Wein. Darunter ist Judas, der ihn an seine Widersacher verrät. In der folgenden Nacht wird Jesus im Garten Gethsemane am Ölberg festgenommen.

Jesus wird von seinen Anklägern vor dem jüdischen Hohen Rat vorgeworfen, er hetze das Volk auf, lästere Gott und wolle sich zum König machen. Der römische Statthalter Pontius Pilatus hält ihn nach der biblischen Erzählung für unschuldig, verurteilt ihn aber auf Druck des aufgewiegelten Mobs.

Jesus wird durch die römischen Soldaten ausgepeitscht und muss sein schweres Kreuz zur Todesstätte auf dem Hügel Golgatha außerhalb der Stadtmauern tragen. Aus Spott setzen ihm die Soldaten eine Dornenkrone auf. Schließlich wird er gekreuzigt und stirbt nach einigen Stunden. Seine Anhänger bestatten den Leichnam und verschließen das Grab mit einem schweren Stein.

Als mehrere Frauen am übernächsten Tag zum Grab kommen, um den Leichnam einzubalsamieren, ist der Stein weggerollt und das Grab leer. Ein Engel sagt den Frauen, dass Gott ihn auferweckt habe und er lebe. Danach erscheint der auferstandene Jesus den Frauen und den Jüngern.

Christen glauben, dass Gott selbst in Jesus Gewalt, Schmerz und Tod erlebt und ein für alle Mal überwunden hat. Viele verstehen den Kreuzestod Jesu als Befreiung von allem Übel und aller Schuld: Jesus habe sie stellvertretend erlitten und auf sich genommen und dadurch die Menschen mit Gott versöhnt.