Das Potsdamer Oberlinhaus

Der Oberlinverein, aus dem das heutige Oberlinhaus in Potsdam hervorgegangen ist, wurde vor mehr als 150 Jahren in Berlin gegründet, am 12. Oktober 1871. Der Verein und das evangelische Sozialunternehmen sind nach dem elsässischen Sozialreformer und protestantischen Theologen Johann Friedrich Oberlin (1740-1826) benannt.

Das Oberlinhaus mit heute rund 2.000 Beschäftigten an 27 Standorten vor allem in Brandenburg ist Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Ziel des Oberlinvereins war zunächst die Betreuung und Bildung kleiner Kinder aus armen Verhältnissen. 1874 wurde im Weberviertel Nowawes im heutigen Potsdamer Stadtteil Babelsberg eine Schule für Arbeiterkinder gegründet. 1881 folgte eine Poliklinik, 1883 eine Kinderkrippe, 1888 die erste Krankenstation. Im Jahre 1890 eröffnete das Oberlinhaus in Nowawes das erste Krankenhaus.

Die Arbeit mit behinderten Menschen begann 1886 mit der Aufnahme eines vollständig gelähmten Jungen, 1887 wurde das erste taubblinde Mädchen aufgenommen. Das Diakonieunternehmen ist heute Träger unter anderem von Kindergärten, einem Berufsbildungswerk und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, von Kliniken und Wohnstätten.