Das Gesangbuch mit der persönlichen Note

Das Cover lässt sich austauschen und sogar selbst gestalten. Mit entworfen hat das Buch Liedermacher und Pastor Fritz Baltruweit.

Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit hat an dem Gesangbuch mit Wechselcover mitgearbeitet
Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit hat an dem Gesangbuch mit Wechselcover mitgearbeitetMichael Eberstein

Hannover. „Ich bin überzeugt davon, dass Jugendliche so einen ganz anderen, einen eigenen Zugang zum Gesangbuch und seinen Inhalten bekommen“, sagt Fritz Baltruweit. Der Pastor und Liedermacher, der selbst mit einigen Liedern im Evangelischen Gesangbuch vertreten ist und an der Überarbeitung mitgewirkt hat, glaubt, dass dieses neue „EG“  vor allem im Konfirmandenunterricht eingesetzt wird und dort auch neue Impulse setzt.
Im Vorwort zur neuen Ausgabe erklärt Baltruweit: „Wir haben uns daran gewöhnt, dass die musikalische Schönheit, die sich darin verbirgt, von einer schlichten und seriösen Hülle verborgen ist.“ Dann stellt er die Frage: „Muss das so sein?“ Offenbar nicht, denn das Buch wird mit einem Wechselcover versehen. Sein Besitzer kann zwischen vier verschiedenen Motiven wählen – oder aber den Umschlag selbst gestalten. Für Konfirmandengruppen gibt es dazu sogar einen Wettbewerb. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Vielfalt gleich von außen erkennbar

Die Vielfalt der Texte und Melodien dürfte ruhig auch schon von außen erkennbar sein, meint Baltruweit – gerade in aktueller Zeit, „in der das Sehen die Herrschaft über alle Sinne übernommen hat.“ Doch nicht allein um das Äußere gehe es ihm. „Ich hoffe, dass über die Beschäftigung mit dem Cover auch ein wenig von dem Geist des Buchs bei den Nutzern ankommt.“ Er habe erstaunt festgestellt, dass die wenigsten Menschen überhaupt gewusst haben, dass es eine überarbeitete Version des aktuellen Gesangbuchs gibt – „mit allen Wochenpsalmen und in der gültigen Rechtschreibung.“
Für die Arbeit mit dem „EG“ hat Pastor Baltruweit eine Arbeitshilfe entwickelt. Darin gibt es etwa eine Einheit mit dem Titel „Meine Lieblingslieder“. Darin soll der Einzelne nicht nur sein jeweiliges Lieblingslied nennen, sondern auch erklären, was ihm daran so gut gefällt, zu welchem Anlass es passe oder auch wie er es begleiten lassen wolle: mit Band, Orchester oder Einzelinstrument. Diese Einzelarbeit kann durch Gruppenarbeit ergänzt werden, in dem dann alle Lieder in der Reihenfolge ihres Entstehend geordnet werden. Gemeinsam wird dann überlegt, welche Lieder in der individuellen Sammlung noch fehlen: Sind die auch im Gesangbuch zu finden oder nicht?
Weitere Kapitel der Arbeitshilfe bieten zum Beispiel eine „Rallye durch das Gesangbuch“ an oder stellen den Textteil des Gesangbuchs als Gebets- und Bekenntnisbuch vor. Alle Arbeitseinheiten sin djeweils in Einzel- und ergänzende Gruppenaufgaben eingeteilt und sollen etwa eine Stunde dauern. Eine Anleitung, wie ein Gesangbuch aufgebaut und zu lesen ist, gehört auch dazu.

Anregung für das Cover durch Musik

Das individuell gestaltete Cover aber ist der Clou dieser Ausgabe. „Das macht das Gesangbuch zu etwas Besonderem“, ist Baltruweit überzeugt. „Die Jugendlichen können sich von einem Lied im Gesangbuch inspirieren lassen oder auch ein völlig freies Motiv wählen, vielleicht angeregt durch die Musik, die sie sonst am liebsten hören.“
Die drei herausgebenden Verlage – Lutherisches Verlagshaus, Schlütersche Verlagsgesellschaft, beide Hannover, und Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen – rufen zu einem Wettbewerb auf: In Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen in Niedersachsen prämieren siedie besten Umschlags- Entwürfe. Jede Kirchengemeinde, die die Wettbewerbsunterlagen anfordert, erhält eines der neuen Gesangbücher mit dem Wechselcover kostenlos. Dazu gibt es Blanko-Vorlagen für das Cover. Einsendeschluss ist der 30. November.