Das Erste zeigt Komödie mit grandiosem Hauptdarsteller-Duo

Nina Kunzendorf und Ulrich Matthes bezaubern in dieser Love-Story mit vorweihnachtlich-sentimentalen Touch als zwei einsame Seelen, die bei Walzer und Tango zueinander finden.

Ein Mensch ist an einem kalten Winterabend von einer Berliner Brücke gesprungen, eine Passantin schreit um Hilfe. Feuerwehr und Rettungswagen sind schnell vor Ort. Nach dieser dramatischen Eingangsszene springt der Film in die Vergangenheit. Drei Wochen vor der dramatischen Aktion auf der Brücke überredet die junge Krankenhausärztin Dr. Ina Gottwald (Antonia Bill) die Krankenhauspsychologin Dr. Hanne Hanken (Nina Kunzendorf) zu einem Undercover-Einsatz. Gottwalds Vater Albert (Ulrich Matthes) ist nach dem Tod seiner Frau in Depressionen gefangen. Eine Behandlung lehnt er ab. Hanken soll versuchen, ihn kennenzulernen und nebenbei therapieren.

Das ist der Ausgangspunkt der vorweihnachtlich-sentimentalen Komödie „Winterwalzer“. Das Drehbuch schrieb Edda Lesch nach ihrem eigenen Roman „Der Donnerstagsmann“, wobei vor allem die christlichen Aspekte der Handlung auf den ersten Blick unter den Tisch fielen. Ingo Rasper hat den Film inszeniert. Das Erste strahlt ihn am Freitag, den 8. Dezember, um 20.15 Uhr aus.

Als Legende für das „zufällige“ Zusammentreffen von Hanne und Albert dient die Tanzschule, die den Gottwalds gehörte und in der Tausende Berliner die ersten Schritte wagten. Sie geriet während der Corona-Pandemie endgültig in eine finanzielle Schieflage und musste verkauft werden. Seitdem hockt Albert zu Hause und entwickelt Messie-Gewohnheiten.

Die neue Besitzerin der Tanzschule bittet ihn mit einer Notlüge, den Unterricht wieder aufzunehmen. Erst ziert er sich, dann sagt er zu. Sehr zögernd nähert sich auch Hanne dem Unterrichtsraum. Bei der ersten Begegnung der beiden auf der Tanzfläche funkt es sofort – es dauert aber, bis sie zur inneren Lockerheit findet und Albert ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern kann. Zunächst muss sie sich den eigenen Dämonen und Schuldgefühlen stellen, die sie seit ihrer Kindheit verdrängt hat.

Albert blüht dagegen sofort regelrecht auf. Die neu erweckten Lebensgeister verändern auch das Verhältnis zu seiner Tochter. Nachdem er sich jahrelang deren Einmischung in sein Leben verbeten hat, mischt er sich jetzt in ihre Beziehung zu Dr. Thaddäus Brodskij (Pit Bukowski) ein.

Als der Coup auffliegt, zieht es einen der beiden auf die Brücke, das wird relativ früh innerhalb der Geschichte deutlich. Doch das Happy End gehört zum Sendeplatz und zur stillschweigenden Vereinbarung mit dem Publikum in diesem Genre. Dem Weg der Figuren zu einem besinnlichen, gemeinsamen Weihnachtsfest folgt man mit großem Vergnügen. Mit den Schlussbildern trifft der Film dann auch den wahren Kern des Festes der Nächstenliebe.

Dass dieses bewährte Konzept aufgeht, liegt nicht zuletzt am grandios aufspielenden Duo Nina Kunzendorf und Ulrich Matthes. Ihnen glaubt der Zuschauer jede noch so kleine Gefühlsregung, die sie auf den Bildschirm zaubern. Jede Nuance und auch die Chemie zwischen den beiden stimmt. Die wahre Magie des Festes haben sie verstanden.