Das Erste zeigt heitere Freitagskomödie um ein Raubein mit Herz

Betrüger Konrad und die sympathische Einheimische Clara streiten um ein attraktives Grundstück im ländlichen hohen Norden. Nutznießer könnte in „Zwei Erben sind einer zu viel“ ein Immobilien-Hai sein.

Ex-Knacki Konrad Kühn (Peter Heinrich Brix) steht mit einem Bein schon wieder im Knast. Von Arbeit hält er nicht viel, doch haben sich in seiner Akte allerhand kleine Delikte angesammelt. Kein Wunder, denn er ist chronisch pleite. Aber jetzt soll alles anders werden. Mit einem letzten Coup will er sich das Erbe an einem Einfamilienhaus auf dem Land in Schleswig sichern, Grundstück und Haus versilbern und sich mit dem Erlös in die Sonne zurückziehen.

Dafür gibt er sich als Neffe des verstorbenen Hausbesitzers aus – ein Erbe, der sich nicht mehr wehren kann, da er ebenfalls verstorben ist. Kühn hat ihm Ausweis und die Erbberechtigung auf dem Totenbett geklaut. Der Gewohnheitsverbrecher ahnt allerdings nicht, dass das fragliche Haus bewohnt ist. Clara Mensen (Katrin Röver) stellt seinen Anspruch in Frage, weil ihr das Haus vom Besitzer versprochen wurde. Das entsprechende Testament ist allerdings verschwunden.

Zwischen den beiden beginnt in der Komödie „Freitag im Ersten: Zwei Erben sind einer zu viel“ ein Wettlauf um das attraktive Erbe. Friederike Heß inszenierte den Film nach einem Buch von Katharina Münk und Valentin Holch. Das Erste strahlt ihn am Freitag, den 29. März, um 20.15 Uhr aus.

Clara wird bei ihrer Suche nach dem Letzten Willen des Verstorbenen von ihrer besten Freundin Valeska (Marion Kracht) unterstützt. Die beiden Frauen erhalten zudem Rückendeckung von den Dörflern, die alle eine Rechnung mit dem Verstorbenen offen haben. Er hatte ihr Geld angelegt – und nun weiß keiner, wie sie an die Konten herankommen.

Kühn scheint trotz des gemeinsamen Widerstands im Dorf bald am Ziel seiner Wünsche zu sein. Schließlich kann er einen Erbschein vorlegen; einen Interessenten für den Besitz gibt es auch. Bürgermeister Flasskamp (Tom Beck) hat schon lange ein Auge auf das Grundstück geworfen, auf dem er ein großes Hotel errichten will. Deshalb will er den Deal mit Kühn zügig abschließen. Allerdings macht dieser einen Rückzieher, als Clara seine wahre Identität herausfindet.

Es läuft nicht nach Plan für den sympathischen Hallodri, doch der Neustart im Dorf gelingt ihm trotzdem. Richtig böse ist Kühn nie, und niemand kann ihm wirklich böse sein. Was vor allem der charmanten Ausstrahlung von Peter Heinrich Brix als Raubein mit Herz geschuldet ist. Der eigentliche Bösewicht ist mit dem schmierigen Bürgermeister und gierigen Immobilien-Hai, der seine Pläne gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung durchsetzen will, auch schnell ausgemacht.

Der Grundton und die Machart des Films sind dem Sendeplatz angemessen, der heitere Unterton ist nicht zu übersehen und zu überhören. Zugleich treiben die Macher, und das ist selten im deutschen Film und Fernsehen, die Handlung nicht vorrangig mit Dialogen auf der Tonspur voran. Sie setzen etliche Akzente über das Bild.