Dänische Ex-Königin Margrethe: Abbau im Alter schwer zu ertragen

Im Januar ist Dänemarks Königin nach jahrzehntelanger Regentschaft zurückgetreten. Nun gibt sie in einem Interview Einblicke in ihr neues Leben – und spricht über ihr Verhältnis zur Kirche.

Für die frühere dänische Königin Margrethe II. ist es schwer zu ertragen, dass langjährige Bekannte im Alter geistig abbauen. “Es ist schwer, wenn ein Mensch nicht länger die Persönlichkeit hat, die man kannte”, sagte sie dem “Kristeligt Dagblad” im ersten Interview nach ihrer Abdankung.

Ein gutes Leben im Alter besteht aus ihrer Sicht vor allem darin, immer noch einigermaßen gesund zu sein. Dem Alterungsprozess wolle das ehemalige Staatsoberhaupt so gut wie möglich ausweichen. “Ich will gerne weiter aktiv sein und rüstig und sehen, was ich noch kann”, sagte die im Januar zurückgetretene Monarchin. Sie habe glücklicherweise viele Menschen um sich, die ihr helfen, den Alltag erträglich zu machen.

In dem Interview sprach Margrethe auch über die Bedeutung der Kirche in Dänemark. “Die Kirchengebäude im Land sind beinahe überall die ältesten Gebäude im Ort, und allein schon damit sieht man, dass die Präsenz der Kirche im Land eine Konstante ist”, sagte die 84-Jährige. “Viele erinnern sich, dass sie zum Pfarrer gingen, sie wissen, dass sie getauft wurden, und sie sind in die Kirche gekommen, meist zu Weihnachten, aber auch zur Hochzeit guter Freunde oder zum Begräbnis des Großvaters.”

Die künstlerisch begabte Ex-Königin, die im Laufe ihres Lebens unter anderem rund 20 Messgewänder für dänische Kirchen bestickte, gilt als fleißige Kirchgängerin. “Ich mag es, in die Kirche zu kommen und einen Gottesdienst zu erleben, wie wir ihn hier in Dänemark ohne allzu viele Umschweife feiern”, so Margrethe. Sie sitze dann auf der Kirchenbank und schaue nach, welche Liednummern ausgewählt seien. “Haben wir dieses Lied? Oh, bekommen wir das da heute? Ich mag es wirklich, einem Gottesdienst zu folgen”, sagte sie weiter. “Und das Abendmahl ist der Höhepunkt und der Dreh- und Angelpunkt des Gottesdienstes.”