Dänemark schafft christlichen Feiertag ab – wegen Militärausgaben

Den Großen Gebetstag wird es ab dem kommenden Jahr nicht mehr geben. In der Bevölkerung ist die Abschaffung umstritten, auch die evangelische Kirche reagiert eindeutig.

Am Großen Gebetstag müssen die Dänen bald arbeiten
Am Großen Gebetstag müssen die Dänen bald arbeitenImago / Marius Schwarz

Dänemark will wegen höherer Verteidigungsausgaben einen christlichen Feiertag abschaffen. Das Parlament hat mit einer Mehrheit von 95 zu 68 Stimmen einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet.

Ab kommendem Jahr wird damit der seit dem 17. Jahrhundert begangene „Store bededag“ (Großer Gebetstag) als Feiertag abgeschafft. Er ist vergleichbar mit dem deutschen Buß- und Bettag und wird am vierten Freitag nach Ostern begangen. Die Maßnahme soll drei Milliarden dänische Kronen (400 Millionen Euro) einbringen.

Demonstration vor dem Parlament

In Deutschland war 1995 der evangelische Buß- und Bettag als arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag abgeschafft worden, um die Finanzierung der Pflegeversicherung zu sichern. Nur Sachsen blieb beim arbeitsfreien Feiertag.

Die Maßnahme ist in der dänischen Bevölkerung stark umstritten. Anfang Februar demonstrierten etwa 50.000 Menschen vor dem Parlament in Kopenhagen. Vertreter der Kirchen protestierten gegen eine Einmischung der Regierung in kirchliche Angelegenheiten. Der evangelische Bischof von Viborg Stift, Henrik Stubkjaer, warnte davor, aus dem „großen Bet-Tag“ einen „großen Bombentag“ zu machen.

Der „Store Bededag“ ist auch in Grönland und auf den Färöer ein Feiertag. Bisher gibt es laut Medienberichten dort keine Anzeichen, dass die dortigen Regierungen den Feiertag ebenfalls abschaffen wollen.