Mehrere hundert Menschen haben sich am Samstag am Christopher Street Days (CSD) in Köthen (Sachsen-Anhalt) beteiligt. Die Polizei sprach von rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter von bis zu 600. Trotz Aufrufen rechter Gruppen zu Störaktionen sei der Umzug der queeren Community und ihrer Unterstützer gut und friedlich verlaufen, sagte Falko Jentsch, Sprecher des CSD Sachsen-Anhalt, dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wir waren durch die Polizei gut abgesichert“, sagte Jentsch.
Diese habe den Aufzug und das Straßenfest auf dem Köthener Marktplatz vor rechten Störern geschützt. Rechte Gruppen hatten zuvor in den sozialen Netzwerken zu Störaktionen und Protesten gegen den CSD mobilisiert.
Das Motto des CSD-Umzugs hieß „Nie wieder still! Köthen l(i)ebt Vielfalt!“. „Wir sind hier, um Sichtbarkeit zu zeigen und all das zu verteidigen, was unsere Vorväter und -mütter erreicht haben“, sagte ein Redner: „An uns ist es jetzt, dass wir hier, heute und an jedem Tag dagegen halten gegen diesen Backlash (Rückschlag).“
Scharfe Kritik äußerte CSD-Sprecher Jentsch an den Ordnungsbehörden des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Diese hätten sich immer neue „Schikanen“ ausgedacht. So durften Versorgungsstände nicht am Marktplatz aufgebaut werden und Infostände sollten überprüft werden.
Um die Versorgung der Menschen zu ermöglichen, habe die evangelische Kirchengemeinde dann gestattet, dass auf den Stufen der Jakobskirche am Markt auf privatem Grund zwei Tische mit Essen und Trinken aufgestellt werden konnten.