Corinna Harfouch: Ich habe unendlich viel Glück gehabt

Im Filmdrama “Sterben” spielt Corinna Harfouch eine Frau Mitte 70. Ihr Mann ist demenzkrank und lebt im Heim, sie selbst droht zu erblinden. Was die Schauspielerin über das Alter und den Tod denkt.

Corinna Harfouch bei der Premiere des Kinofilms "Sterben" in der Lichtburg Essen
Corinna Harfouch bei der Premiere des Kinofilms "Sterben" in der Lichtburg EssenImag / Future Image

Corinna Harfouch (69), Schauspielerin, kann nicht verstehen, warum in westlichen Gesellschaften häufig versucht werde, den Tod auszugrenzen. Sie selbst habe keine Angst vor dem Sterben, sagte die Künstlerin der Augsburger Allgemeinen. “Ich habe allerdings wie jeder Mensch Angst vor Leiden und schweren Krankheiten.” Darum versuche sie, beweglich zu bleiben – sowohl geistig als auch körperlich. Aber wer wisse schon, was passiere. Im Großen und Ganzen habe sie unendlich viel Glück gehabt, so Harfouch: “Ich habe feine Kinder, fünf Enkel und darf bei so schönen Projekten mitmachen. Das ist alles unglaublich!”

Erst mal älter werden

Ihr Vater sei vor einigen Wochen 100 Jahre alt geworden, erzählte die Schauspielerin. “Und der denkt nicht daran zu sterben. Ich habe ihn gefragt: Vater, was sind deine nächsten Pläne? Und er hat gesagt: Erst mal älter werden.” Er könne inzwischen alleine fast nichts mehr machen. Es seien die anderen Menschen um ihn herum im Altersheim, die dafür sorgen müssten, dass er am Leben bleibe. “Ich selbst möchte in diesen Zustand nicht geraten. Ich möchte dann sterben, wenn ich nichts mehr für mich und andere tun kann”, bekannte Harfouch. Ab 25. April ist sie im Kino in dem Filmdrama “Sterben” zu sehen. An ihrer Seite spielt Lars Eidinger ihren Sohn.