Comedian Harry G sieht Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt

Gendern ist keine neuzeitliche Erfindung, sondern wird in Bayern schon viel länger gepflegt. Davon ist der Comedian Harry G überzeugt. Warum das so ist und wo für ihn Humorgrenzen sind.

 Markus Stoll (44), bekannt als bayerischer Comedian Harry G, teilt nicht die Ansicht, dass man heute nicht mehr alles sagen dürfe. Auch wenn viele Leute das ständig behaupteten, stimme das aus seiner Sicht nicht, sagte Stoll der Münchner „Abendzeitung“ (Mittwoch). „Und das nicht nur, weil wir in einem Land mit Meinungsfreiheit leben, sondern, weil die Menschen durch die sozialen Medien – warum auch immer – viel weniger Zurückhaltung üben, was Themen und Tonalität angeht.“ Dieses „man darf nichts mehr sagen“ sei viel öfter eine beleidigte Reaktion darauf, dass jemand nicht derselben Meinung sei oder eine Aussage in Frage stelle.

Eine Humorgrenze gibt es für Stoll nach eigenen Worten, wenn Minderheiten für einen Lacher instrumentalisiert werden. Auch wenn behauptet werde, Humor dürfe alles, sehe er das anders. „Über Preißn oder Unternehmensberater in München zu lästern ist etwas anderes“, fügte er hinzu. Die seien keine Minderheiten und könnten sich ganz gut wehren. Gendern sei bei ihm im Programm kein Thema. In Bayern werde schließlich schon seit Jahrhunderten gegendert, ohne dass es wahrgenommen werde: „Die Frau vom Huber war bei uns immer schon die Huberin.“