„Codex Sassoon“: Sotherby’s versteigert wertvolle hebräische Bibel

Im britischen Auktionshaus Sotheby’s kommt im Mai die laut Expertenangaben früheste vollständige hebräische Bibel unter den Hammer. Der Schätzwert: bis zu 50 Millionen Dollar.

Die hebräische Bibel des Codex Sassoon wird bei Sotheby's ausgestellt und zum Verkauf angeboten
Die hebräische Bibel des Codex Sassoon wird bei Sotheby's ausgestellt und zum Verkauf angebotenImago / UPI Photo

Die handschriftliche hebräische Bibel mit einem Schätzwert von 30 bis 50 Millionen Dollar (28 bis 46,5 Millionen Euro) „ist schätzungsweise das wertvollste Manuskript oder historische Dokument, das jemals bei einer Auktion angeboten wurde“, kündigte das Auktionshaus auf seiner Internetseite an.

Manuskript „Codex Sassoon“ nahezu vollständig

Der sogenannte „Codex Sassoon“, benannt nach seinem prominentesten Besitzer David Salomon Sassoon (1880-1942), enthält alle 24 Bücher der hebräischen Bibel und stammt nach Angaben von Sotheby’s aus dem späten 9. oder frühen 10. Jahrhundert. Bis auf zwölf Blätter ist die Handschrift vollständig erhalten. Sie galt rund 600 Jahre als verschollen, bevor sie 1929 wieder auftauchte. Der Codex befindet sich derzeit im Besitz des Schweizer Financiers und Sammlers Jacqui Safra.

„Codex Sassoon“: Buch der Menschheitsgeschichte

Die bedeutende Handschrift soll laut dem Auktionshaus erstmals seit 40 Jahren in mehreren Städten für die Öffentlichkeit ausgestellt werden, darunter vom 22. bis 28. Februar bei Sotheby’s in London sowie anschließend in Tel Aviv, Dallas, Los Angeles und New York City.

Die hebräische Bibel sei „das wohl einflussreichste Buch der Menschheitsgeschichte und das Fundament der westlichen Zivilisation“, so die Judaica-Kuratorin des Auktionshauses, Scharon Liberman Mintz. Die Bedeutung des „Codex Sassoon“ könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, da sich in ihm „ein monumentaler Wandel in der Geschichte der hebräischen Bibel“ offenbare.

Hebräische Bibel markiert geschichtlichen Wendepunkt

Der biblische Text im Buchformat markiere einen entscheidenden Wendepunkt in der Wahrnehmung der Geschichte des göttlichen Wortes. Gleichzeitig sei die Handschrift eine wichtige Brücke zwischen den Schriftrollen von Qumran und der heutigen Bibel.