Clemens Stroppel zum Diözesanadministrator gewählt

Bis zur Wiederbesetzung des bischöflichen Stuhls leitet der bisherige Generalvikar der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Clemens Stroppel, die Diözese. Das Domkapitel zum Heiligen Martinus habe ihn zum Diözesanadministrator gewählt, teilte die Diözese am Montagabend in Rottenburg mit. Nach der Entpflichtung von Bischof Gebhard Fürst durch Papst Franziskus habe das Kirchenrecht diese Wahl erfordert. In einer seiner ersten Amtshandlungen bevollmächtigte Stroppel den Prälaten Klaus Krämer zu seinem „Ständigen Vertreter“. Dieser steht für die Dauer der Sedisvakanz, also der bischofslosen Zeit, an der Spitze des Bischöflichen Ordinariats mit seinen über 500 Mitarbeitern in Rottenburg und Stuttgart.

Ein Diözesanadministrator muss Priester sein und mindestens 35 Jahre alt, es muss sich dabei um keinen Bischof handeln. Er muss sich laut Kirchenrecht durch Wissen und Klugheit auszeichnen. Stroppel wurde am 17. Juni 1959 in Tuttlingen geboren, absolvierte sein Studium der katholischen Theologie und Philosophie in Tübingen und Rom. Die Priesterweihe empfing er am 20. Juni 1987 in Weingarten. Nach seiner Promotion in katholischer Theologie war er von 1998 bis 2005 Regens am Priesterseminar in Rottenburg. Seit 2005 ist er Domkapitular und seit 2015 Domdekan. Von 2005 bis zur Emeritierung von Bischof Gebhard Fürst am Montag (4. Dezember) war er auch Generalvikar der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die Wahl benötigt keine Bestätigung durch Rom, sie gilt sofort nach Annahme. Der Administrator darf keine Entscheidungen treffen, die den nächsten Bischof binden oder in seiner Amtsführung hindern könnten. Ansonsten hat er die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Bischof. Wie lange die Sedisvakanz dauert, ist nicht abzusehen. Der letzte Administrator der Diözese Rottenburg-Stuttgart war knapp 15 Monate lang im Amt. (2918/05.12.2023)