Claudia Roth lobt Frauen im Widerstand gegen Nationalsozialismus

Der Widerstand von Frauen gegen die Nazi-Diktatur war mutig, aber lange Zeit vergessen. Das soll die Ausstellung “Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus” ändern, findet Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht die Frauen des Widerstands gegen die Nationalsozialisten als Vorbilder für heute. “Die Frauen des Widerstands geben uns auf, unseren Handlungsspielraum hier und heute zu nutzen, um die Demokratie zu beschützen, zu verteidigen und zu erhalten”, sagte Roth am Mittwoch in Berlin aus Anlass der Ausstellungseröffnung “Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus”. Das mache die Erinnerung an sie so unentbehrlich. “Sie ist heute wichtiger denn je. Denn die Demokratie – nicht nur, aber auch in Deutschland – ist nicht immun und sie ist heute so bedroht wie kaum jemals zuvor.”

Roth kritisierte, dass der Widerstand von Frauen gegen die nationalsozialistische Diktatur nach 1945 über Jahrzehnte in der deutschen Öffentlichkeit und Wissenschaft nicht oder nur unzureichend beachtet worden sei. Viele Frauen des Widerstands hätten sich ins Private zurückgezogen.

Außer prominenten Beispielen wie Sophie Scholl oder Liselotte Hermann seien nur wenige bekannt. Dabei hob Roth namentlich den Einsatz von zwei christlichen Widerstandskämpferinnen hervor: den der Protestantin Elisabeth Schmitz und den der Katholikin Margarete Sommer, die beide nicht als Lehrerinnen unter den Nazis arbeiten konnten und sich für das Überleben von Juden einsetzten.

Die aktuelle Ausstellung, die in den Händen der Gedenkstätte Deutscher Widerstand liegt und bis Anfang November zu sehen ist, stellt die Ergebnisse eines Projekts vor, das 2019 vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde. Sie zeigt die gesamte soziale Breite und weltanschauliche Vielfalt des Widerstands gegen das NS-Regime.