US-Wahl: Christliche Wähler verhelfen Trump zum Sieg

Donald Trump hat die Mehrheit der katholischen Wähler in den Vereinigten Staaten von sich überzeugt. Bedeutend war in diesem Zusammenhang nicht zuletzt das Streitthema Abtreibung.

Donald Trump konnte viele christliche Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen
Donald Trump konnte viele christliche Wählerinnen und Wähler für sich gewinnenImago / ZUMA Pressdraht

Christliche Wähler haben maßgeblich zum Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl beigetragen. Nachwahlbefragungen zeigen, dass der Republikaner mit landesweit 54 Prozent auch die Mehrheit der katholischen Stimmen holte. Laut der Auswertung des Senders Fox News in Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur Associated Press erreichte er in der Gruppe der Protestanten und übrigen Christen 61 Prozent.

Damit gelang es dem 78-Jährigen, seine Ergebnisse in der christlichen Wählerschaft im Vergleich zu 2020 zu verbessern. Damals lag er bei katholischen Wählern nur knapp vor dem späteren Präsidenten Joe Biden. Unter jüdischen und muslimischen Wählern konnte sich Trump indes erneut nicht durchsetzen: Mit Werten von jeweils mehr als 60 Prozent blieb die Mehrheit bei der demokratischen Kandidatin Kamala Harris.

Abtreibung ein wichtiges Thema für religiöse Wähler

Auch in diesem Jahr war Abtreibung ein wichtiges Thema für religiöse Wähler. Während Harris im Walkampf für umfassende “reproduktive Freiheit” warb, will Trump die gesetzliche Regelung zu Schwangerschaftsabbrüchen lieber den einzelnen Bundesstaaten überlassen. Hintergrund ist ein wegweisendes Urteil des Obersten Gerichts der Vereinigten Staaten. Dieses hatte 2022 geurteilt, dass aus der US-Verfassung kein landesweit gültiges Recht auf Abtreibung abgeleitet werden kann.

Befragungen der Washington Post zeigen, dass es dem aktuellen Wahlsieger gelungen ist, immerhin 28 Prozent der Wähler zu überzeugen, die sich liberale Abtreibungsregeln wünschen. Im Lager der strikten Abtreibungsgegner erhielt er überdies eindrucksvolle 90 Prozent der Stimmen.

Mehrere Staats- und Regierungschefs gratulieren Trump

Bei einem Auftritt am frühen Mittwochmorgen in Florida erklärte sich Trump unter dem Jubel seiner Anhänger zum Gewinner der Wahl: “Ich danke dem amerikanischen Volk für die außerordentliche Ehre, zum 47. Präsidenten gewählt worden zu sein.” Er sprach von der “großartigsten politischen Bewegung aller Zeiten” und kündigte an, das tief gespaltene Land zu “heilen”.

Mehrere Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gratulierten, darunter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Israels Premier Benjamin Netanjahu.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schloss sich an und schrieb auf der Online-Plattform X: “Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.” Scholz fügte hinzu, dass er sich mit Blick auf die Bedrohung durch Russland weiter als verlässlicher transatlantischer Partner sehe. Trump hatte zuletzt mit zahlreichen Äußerungen Zweifel aufkommen lassen, ob er bereit ist, die Ukraine weiter im Krieg gegen den Angreifer Russland zu unterstützen.