Christliche Symbole verschwinden aus Popkultur

PADERBORN – Christliche Symbole spielen nach Ansicht des Paderborner Theologiedozenten Ingo Reuter in der Popkultur immer weniger eine Rolle. „Das Kreuz war als Motiv einmal populär und man hat sich auch provokativ damit auseinandergesetzt“, sagte der evangelische Theologe in einem Gespräch mit der rheinischen Kirche. Er verwies auf Kreuzigungsinszenierungen etwa von Madonna während ihrer „Confessions“-Tour 2006 oder der US-Band Nirvana in ihrem Musikvideo „Heart-Shaped Box“ von 1993.
Auch in Filmen sei das Kreuzsymbol genutzt worden, beispielsweise im Film „Gran Torino“ von Clint Eastwood von 2008, sagte Reuter, der am Institut für Evangelische Theologie lehrt. Eastwood spiele darin den Reaktionär, der sich für eine Gruppe von Außenseitern opfert und mit ausgebreiteten Armen auf den Rasen fällt. „Im Film hat die Kreuzsymbolik immer mit dem Selbstopfer zu tun“, erklärte der Theologe. Seit zehn Jahren nehme die Bezugnahme auf christliche Symbole in der Popkultur aber wieder ab. „Die Popkultur verflacht und wird deutlich säkularer.“
Die Populärkultur verändere sich und werde fragmentarischer, auch durch das Internet, unterstrich der Dozent für Praktische Theologie. In der angesagten Serie „The Walking Dead“ könne man beispielsweise sehen, wie der Kirche und religiösen Botschaften konsequent eine Absage erteilt werde, bis hin zu Sätzen von Protagonisten wie „Das ist keine Kirche, das sind vier Wände und ein Dach“. epd