Christliche Palästinenser berichten über Friedensprojekt

Evangelische Palästinenser berichten von diesem Freitag bis Sonntag in Frankfurt am Main über ihr Friedensprojekt „Tent of Nations“ (Zelt der Völker). Das Ehepaar Daoud und Jihan Nassar erzähle über die Gefährdung und Entwicklung der internationalen Begegnungsstätte in der Nähe von Bethlehem, sagte der Referent für den interreligiösen Dialog im evangelischen Zentrum Oekumene in Frankfurt am Main, Andreas Goetze, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Familie Nassar habe ihre 42 Hektar große Farm mit Weinberg zu einer Begegnungsstätte ausgebaut, um aus dem Schwarz-Weiß-Denken herauszukommen und über Möglichkeiten des Friedens zu diskutieren, erläuterte Goetze. Die Familie widerstehe seit Jahrzehnten Übergriffen durch israelische Siedler und kämpfe gewaltfrei vor Gericht für ihr Land. Ihr Motto „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ strahle über Grenzen hinweg. Wenn Bäume oder Weinreben zerstört worden seien, hätten Freiwillige einschließlich Jüdinnen und Juden aus Israel und dem Ausland bei den Neupflanzungen geholfen. Stimmen von Christen aus der Region könnten einen wichtigen Beitrag leisten, Friedensperspektiven für Nahost zu gewinnen, sagte Goetze.

Aktuell sei das Landstück bedroht durch den Versuch israelischer Siedler, unter dem Schutz des Militärs eine Straße hindurch zu bauen. Daoud Nassar habe für sein Engagement für die Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern 2018 den deutsch-französischen Menschenrechtspreis erhalten. Das Ehepaar Nassar besucht während einer Deutschlandreise auf Einladung des Zentrums Oekumene der kurhessischen und hessen-nassauischen Landeskirche in Kooperation mit der Mennonitengemeinde Frankfurt auch die Stadt Frankfurt.