Christlich-Jüdische Gesellschaft fordert Konzert-Aus für Roger Waters
Der ehemalige Sänger von Pink Floyd sei schon oft mit kruden Verschwörungstheorien aufgefallen, schreibt die Gesellschaft. Auf der Bühne agiere er martialisch.
Köln. Die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit fordert vom Betreiber der Kölner Lanxess-Arena, ein für den 9. Mai geplantes Konzert mit dem Musiker Roger Waters abzusagen. In einem Brief an das Management, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, fordert der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft, Jürgen Wilhelm, den Auftritt von Waters wegen dessen antisemitischer und israelfeindlicher Aussagen zu streichen: „Bieten Sie antisemitischen Hetzern wie Roger Waters keine Bühne – sagen Sie das Konzert am 9. Mai 2023 ab.“
Der ehemalige Pink-Floyd-Sänger, Bassist, Texter und Komponist Waters nutze seine Medienpräsenz und seine Bühnenauftritte dafür, „seine kruden und judenfeindlichen Verschwörungstheorien unter die Leute zu bringen“, heißt es in dem Brief. Waters sei seit vielen Jahren aktiver Unterstützer der Israel-Boykottbewegung BDS. So sei er durch besonders martialische Auftritte und Hetze gegen Juden und Israel bei seinen Konzertauftritten aufgefallen, indem er etwa ein mit einem Davidstern markiertes Schwein auf die Bühne projizieren ließ und dieses dann symbolisch mit dem Imitat eines Maschinengewehrs „abschoss“, schildert Wilhelm in seinem Schreiben.
„Mit Nationalsozialismus gleichgesetzt“
Auch die Gleichsetzung Israels mit dem Nationalsozialismus sei bei dem Musiker Programm. Wenn Waters von der „besonders mächtigen jüdischen Lobby“ in der Musikindustrie spricht, werde mehr als deutlich, wes Geistes Kind er sei, kritisierte Wilhelm. Menschen wie Roger Waters keine Plattform zu bieten, würde bedeuten, einem Antisemitismus den Nährboden zu entziehen, der nicht nur auf einer abstrakten Ebene zu verurteilen sei, sondern der „ganz konkret eine Gefahr für Juden in Deutschland darstellt“.