Christen und Muslime diskutieren gemeinsam

Sie kommen aus Nigeria, den Niederlanden oder von den Philippinen nach Hamburg – zur ersten christlich-muslimischen Konferenz.

Die Blaue Moschee an der Außenalster (Archivbild)
Die Blaue Moschee an der Außenalster (Archivbild)Stefan Arend / epd

Hamburg. In Hamburg beginnt am Montag, 11. April, die erste internationale christlich-muslimische Konferenz. Christliche und muslimische Experten aus zehn Ländern, die sich in ihrer Heimat für den interreligiösen Dialog engagieren, wollen bis zum 16. April Perspektiven zum Thema "Gerechtigkeit" erarbeiten, kündigte das Ökumenezentrum der Nordkirche an. Die Vertreter kommen unter anderem aus Nigeria, den Philippinen, den Niederlanden und Dänemark und treffen sich in Hamburg mit rund 20 norddeutschen Pastoren, Imamen, Professoren und Studenten. Veranstalter ist das Missions- und Ökumenezentrum der Nordkirche.
Es sei kein Zufall, dass Hamburg Gastgeberin der Konferenz ist, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. In der Stadt gebe es viele Beispiele für interreligiösen Dialog, sowohl im wissenschaftlichen Raum als auch im lebendigen Miteinander der Bürger. Unter den führenden Vertretern der großen Weltreligionen herrsche ein konstruktiver und herzlicher Austausch, so Fehrs, "respektvoll im Umgang mit den Unterschieden".

Deutschland wird muslimischer

Es sei eine Tatsache, dass Deutschland muslimischer wird, sagte Pastor Axel Matyba, Islambeauftragter der Nordkirche und Koordinator der Tagung. Dies sei Anlass genug, den Dialog mit Muslimen in Hamburg zu fördern und dabei über den deutschen Tellerrand hinauszuschauen. Es gebe viele gute Ansätze wie Gemeindepartnerschaften zwischen Kirchen und Moscheen oder gegenseitige Einladungen. Von der Konferenz erhofft er sich Impulse, damit sich die christlich-muslimischen Kontakte intensivieren.
Eine öffentliche Diskussion findet am Dienstag, 12. April, um 18 Uhr in der Universität statt. Die Hamburger Professoren Katajun Amirpur (Islam), Ephraim Meir (Judentum) und Ulrich Dehn (Christentum) werden über den weltweiten interreligiöse Dialog sprechen. Der Theologie-Professor Werner Kahl wird am 15. April um 16 Uhr in der Missionsakademie seinen neuen Studienkoran vorstellen. (epd)
Info
Dienstag, 12. April, 18 Uhr: Podiumsdiskussion in der Universität Hamburg, Flügelbau West, Raum 221. Schriftliche Anmeldung unter akademiederweltreligionen@awr-uni-hamburg.de.
Freitag, 15. April, 16 Uhr: Präsentation des Studienkorans mit Professor Werner Kahl in der Missionsakademie, Rupertistraße 67.