Chris de Burgh feiert Bühnenjubiläum: Ein Abend voller Nostalgie
Seit 50 Jahren steht Chris de Burgh auf der Bühne. Mit seiner Jubiläumstour macht er Station in Deutschland. Wir sind im sächsischen Bad Elster dabei gewesen.
Der historische Kurpark von Bad Elster (Sachsen) bildete die perfekte Kulisse für diesen Abend, an dem der irische Sänger und Songwriter die Fans auf eine musikalische Reise durch seine langjährige Karriere mitnahm.
Bei Facebook hatte er sich noch kurz vor dem Konzert gewünscht: „Da viele von meinen Sommerkonzerten Open Air stattfinden, hoffe ich sehr, dass der Sonnengott uns gnädig ist und uns gutes Wetter gibt!“ Wahrscheinlich war besagter Sonnengott im Urlaub, denn mit den ersten musikalischen Klängen begann es aus Kübeln zu schütten. Das allerdings störte kaum jemanden, denn zum einen ist das Naturtheater überdacht, zum anderen überwog die Vorfreude auf seine bekanntesten Songs.
Chris de Burgh: Eine Karriere über fünf Jahrzehnte
Chris de Burgh, geboren als Christopher John Davison, hat in seiner fünf Jahrzehnte währenden Karriere zahlreiche Hits produziert und sich einen festen Platz in der Musikgeschichte gesichert. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren und konnte seitdem eine kontinuierliche Erfolgsserie verzeichnen. Songs wie „The Lady in Red“ , „High on emotion“, „The Getaway“ und „Don’t Pay the Ferryman“ sind zeitlose Klassiker, die Generationen von Fans begeistern. Seine Beständigkeit als Künstler, seine Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, und seine treue Fangemeinde haben ihn zu einem der beständigsten und beliebtesten Musiker unserer Zeit gemacht. Und das wurde auch in Bad Elster deutlich, als er mit minutenlangen Standing Ovations von seinen Fans gefeiert wurde, noch ehe er überhaupt einen Ton gesungen hatte.
Ein Künstler zum Anfassen
Es ist eine beachtliche Leistung für einen 75jährigen, nur von sich selbst auf Gitarre und Klavier begleitet, eine zweistündige Solo-Show zu stemmen. Da verzeiht man ihm gern den einen oder anderen daneben gegangenen Ton.
Auch deshalb, weil er unglaublich liebenswürdig und seinem Publikum zugewandt daherkommt. Mit seinen, von ein paar Brocken Deutsch durchmischten Anekdoten, . über die nicht erfolgreiche Suche nach einem geöffneten Restaurant in der Gegend eroberte er schnell die Herzen, sodass man ihm fast „We would have cooked for you“ entgegen rufen möchte.
Diese Bodenständigkeit und Nahbarkeit machen sicherlich einen Großteil seiner Beliebtheit aus. Denn trotz seines großen Erfolgs und seines Ruhms hat er sich eine beeindruckende Bescheidenheit bewahrt, die eine große Nähe zu seinen Fans ermöglicht und den Konzertabend besonders intim und unvergesslich machte.
Spirituelle Themen in Chris de Burghs Liedern
In den vergangenen Jahren veröffentlichte Chris de Burgh mehrmals Konzeptalben, etwa „Moonfleet and other stories“, auf dem es um Schmugglergeschichten geht oder auch „The Legend of Robin Hood“, das man mittlerweile als Musical erleben kann. Gestern nahmen Lieder aus diesen Alben einen großen Teil der Show ein, aber auch Coversongs, wie „Africa“ von Toto oder „Let it be“ von den Beatles – allesamt persönliche Lieblingslieder, die auf seinen „Footprints“-Alben veröffentlicht wurden.
Immer wieder finden sich in seinen Liedern auch christliche Motive oder kirchengeschichtliche Bezüge, wie beispielsweise in Songs wie „The Snows of New York“, „Crusader“ und „The risen Lord“. Und das, obwohl Chris de Burgh von sich selbst sagt „Nein, ich bin überhaupt nicht religiös und mag die organisierte Religion gar nicht. Ich mag nicht, wenn ein Mann aufsteht, der dir und mir gleich ist und der nicht mehr oder weniger wie wir über Göttlichkeit weiß, um uns zu erzählen, was im Jenseits passiert. Das ist Unfug. Es ist dein eigener Glaube, der zählt. Jeder muss seine eigene Wahl treffen.“
Ein Lichtermeer aus Feuerzeugen
Und dennoch waren es gerade zwei dieser Lieder, die das Publikum besonders ansprachen: „The Snows of New York“, das die Geschichte von den Fußspuren im Sand aufnimmt und „A spaceman came travelling“, in dem Chris de Burgh den Stern von Bethlehem mit einem Raumschiff vergleicht.
Auch nicht fehlen durfte sein Hit „Lady in red“ und sein epischer Antikriegssong „Borderline“. Bei der Zeile „But these are only boys , and I will never know, how men can see the wisdom in a war!“ erhob sich das Publikum und formte aus Handys und Feuerzeugen ein Lichtermeer.
Die weiteren Tourdaten finden sich hier.