Chemnitzer Sammlungen zeigen Klavier aus einer zerstörten Welt

Die Kunstsammlungen Chemnitz widmen der jüdischen Familie Margulies eine eigene Ausstellung. Dazu kehrt ein Klavier mit besonderer Geschichte vorübergehend nach Chemnitz zurück, wie die Kunstsammlungen der Stadt am Mittwoch mitteilten. Der Chemnitzer Familie Margulies war im Jahr 1939 die Flucht vor den Nationalsozialisten per Flug nach Palästina gelungen.

Ihre Habseligkeiten, darunter das geliebte Klavier, trafen kurze Zeit später per Schiff in der neuen Heimat ein. Heute befindet sich das Instrument des deutschen Klavierbauers Jes Leve Duysen (1820-1903) in der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem

In der Ausstellung „Aus Chemnitz. Ein Klavier“ ist es nun vom 4. Oktober bis zum 30. Dezember in der sächsischen Stadt zu sehen. Erzählt wird in der Schau die Geschichte der jüdischen Familie.

Menasche und Rachel Lea Margulies waren aus Polen emigriert und hatten sich in Chemnitz kennengelernt und geheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne. Der Deportation entgingen sie, weil sie sich zunächst im Haus eines Bekannten in Chemnitz versteckten. Nach ihrer Flucht lebte die jüdische Familie in Tel Aviv.