Chefaufseher von ProSiebenSat.1 will schnellen Umbau

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Fernsehunternehmens ProSiebenSat.1, Andreas Wiele, dringt auf einen schnellen Umbau und fordert eine Konzentration auf das Kerngeschäft Fernsehen und Streaming. „Ein Mischkonzern, der in vielen Bereichen tätig ist, hat noch nie funktioniert, vor allem nicht im Mediengeschäft“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag).

„Wir glauben fest an die Zukunft des Bewegtbildgeschäfts“, unterstrich Wiele. Die Digitalaktivitäten sollten bald abgestoßen werden. Er betreibe keine Zerschlagung, sondern eine Strategiekorrektur, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende. Der Konzern wolle in diesem Jahr „intensive Verkaufsanstrengungen“ unternehmen, kündigte er an. Zu ProSiebenSat.1 gehören viele Digitalunternehmen wie Flaconi, Parship, Billiger-Mietwagen.de, Jochen Schweizer Mydays oder Verivox.

„Wir werden nicht alle Digitalaktivitäten auf einen Schlag verkaufen, sondern mit den Bereichen anfangen, die am besten laufen und am attraktivsten sind“, sagte Wiele. Mit dem Erlös sollten Schulden abgebaut und ins Programm investiert werden.