Chef von UN-Palästinenserhilfswerk: Vorwürfe sind schwerwiegend

Haben sich Mitarbeiter des UN-Hilfswerks UNRWA an den Massakern der palästinensischen Terrororganisation Hamas in Israel beteiligt? Das versuchen gleich zwei Untersuchungen zu klären.

Der Chef des in die Kritik geratenen UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hofft auf baldige Klärung der Vorwürfe. „Es gibt zwei Untersuchungen, eine vom UN-Büro für interne Aufsicht und eine weitere externe Kommission unter der Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna“, sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). „Ich hoffe, dass es Ende April die ersten Ergebnisse gibt.“

Israel beschuldigt etliche Mitarbeiter der Organisation, an den Massakern der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Bis jetzt sollen zudem 168 UNRWA-Mitarbeiter durch israelische Angriffe in Gaza ums Leben gekommen sein.

Die Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk nannte Lazzarini schwerwiegend. „Das wäre ein schrecklicher Verrat, nicht nur gegenüber den Werten der Agentur, sondern auch gegenüber ihrer eigenen Gemeinschaft, den Palästinensern im Gazastreifen.“ Die Kämpfe im Gazastreifen bezeichnete der UNRWA-Chef als Krieg der Superlative. „Wir haben in vier Monaten schon mehr Kinder verloren als in allen Konflikten auf der Welt in vier Jahren.“