Chef von Drogeriemarktkette räumt mit Corona-Mythos auf
Hamsterkäufe von Klopapier: Sie gehören in die kollektive Erinnerung an die Corona-Pandemie in Deutschland. Die Gründe dafür lagen nicht in besonders häufigen Toilettengängen, sagt dm-Chef Werner.
Haben die Deutschen während der Corona-Pandemie mehr Zeit auf der Toilette verbracht? Nein, lautet die Antwort vom Chef der Drogeriemarktkette dm, Christoph Werner, im Interview der Funke Mediengruppe. “Die Deutschen verbrachten in Endzeitstimmung nicht mehr Zeit auf der Toilette. Aber die Warenströme hatten sich stark verschoben zu Beginn der Pandemie. Im Großhandel, der zum Beispiel Büros oder die Gastronomie versorgt, war die Nachfrage eingebrochen, im Einzelhandel hatte sie hingegen angezogen.”
Hamsterkäufe belasteten die Lieferketten
Das habe die Lieferketten überfordert, erläuterte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung. In der Folge sei es zu sogenannten Lieferabrissen gekommen. “Daraus ergab sich ein Gefühl der Knappheit und die Bevorratung setzte ein.” Inzwischen sei man flexibler aufgestellt, sagte Werner. “Zum einen können wir in der Logistik besser reagieren. Zum anderen können wir die Produktion früher anpassen, zum Beispiel statt Packungen mit 20 Rollen Packungen mit 10 Rollen Toilettenpapier anbieten.”