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Chatbots für die Gesundheit – Unternehmen könnten profitieren

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz spart in vielen Jobs nicht nur Zeit. Laut einem AOK-Report kann sie am Arbeitsplatz auch für mehr Wohlbefinden sorgen. Das hängt allerdings davon ab, wie sie genutzt wird.

Künstliche Intelligenz kann Arbeit offenbar gesünder machen: Laut einem Report, den die Krankenkasse AOK am Dienstag in Berlin vorstellte, lässt sich Künstliche Intelligenz (KI) für mehr Wohlbefinden im Job einsetzen. Bei richtiger Handhabung erleichtere sie den Arbeitsalltag für viele Mitarbeitende.

“Die Performance- und Produktivitätseffekte können enorm sein”, sagte Rahild Neuburger, Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU Munich School of Management. Oft drehe sich die Diskussion aber ausschließlich um Unternehmensprozesse. “Dabei gerät mitunter in den Hintergrund, dass KI die mentale und physische Gesundheit erheblich beeinflussen kann.”

Einige Mitarbeitende entwickelten Ängste vor Jobverlust, Überforderung oder Konkurrenz durch KI-erfahrene Kollegen. “Je leistungsfähiger die KI wird, desto mehr wird das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten in Frage gestellt”, sagte Neuburger. In KI-Unternehmen werde weniger kommuniziert; Mitarbeitende fühlten sich deshalb häufiger isoliert. Neuburger warnt vor zunehmenden Krankmeldungen bis hin zu Burnout.

Führungskräfte könnten Mitarbeitenden jedoch bei psychischen Belastungen gezielt helfen. “KI übernimmt Routineaufgaben und gibt Führungskräften Zeit und Raum, wertschätzend und empathisch auf Mitarbeitende einzugehen”, erklärte Neuburger. KI könne außerdem dabei helfen, Anzeichen von Überlastung, Stress oder Burnout frühzeitig zu erkennen. Auch Chatbots zur psychosozialen Beratung, KI-basierte Gesundheitspläne oder Trainingsprogramme zu Resilienz und Achtsamkeit seien denkbar.

Eine Umfrage für den Report ergab, dass KI in über 40 Prozent der Betriebe im Einsatz ist. In großen Unternehmen nutzen demnach über die Hälfte der Beschäftigten KI-Anwendungen.

Laut einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) haben 38 Prozent der Beschäftigten ein hohes Risiko, dass ihre Jobs durch Automatisierung ersetzt werden. Trotzdem zeigten sich nur fünf Prozent der Befragten “stark besorgt”, dass KI ihren Arbeitsplatz gefährden könnte. Am größten ist die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz demnach bei Beschäftigten in der Wissenschaft. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten zeigt sich dagegen “eher nicht besorgt”, zwei Drittel (66 Prozent) sind nach eigenen Angaben “ganz und gar nicht besorgt”. Am größten ist die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz demnach bei Beschäftigten in der Wissenschaft.

Für den Fehlzeiten-Report 2025 führte das Wissenschaftliche Institut der Krankenkasse AOK eine aktuelle Beschäftigten-Befragung zum Thema “Künstliche Intelligenz und Gesundheit” durch.