CDU will ARD und ZDF enger miteinander verzahnen

Die CDU will laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ den öffentlich-rechtlichen Rundfunk grundlegend reformieren. Vorgesehen sei eine deutlich engere Verzahnung von ARD und ZDF sowie eine geänderte inhaltliche Ausrichtung, berichtet die Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe unter Berufung auf einen Entwurf, über den der CDU-Bundesvorstand auf seiner Klausurtagung am Freitag in Heidelberg beraten will.

Das ZDF soll demnach „im Schwerpunkt ein nationales Programm anbieten, die ARD im Schwerpunkt ein regionales Programm“. Gefordert werde auch der „Aufbau einer gemeinsamen Mediathek“ und dass mit Ausnahme von Olympischen Spielen und deutschen Fußball-WM-Spielen „die Übertragung von Sportereignissen in voller Länge dem privaten Markt überlassen“ werden solle.

„Insgesamt muss mehr aufs Geld geachtet werden“, sagte die ZDF-Fernsehrätin und CDU-Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein dem „Tagesspiegel“. Das könne geschehen, „indem etwa die politische Live-Berichterstattung bei Phoenix gebündelt oder das junge Kulturangebot von ARD one und ZDF neo in einem Sender zusammengeführt wird.“ Schenderlein leitete zusammen mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, eine entsprechende Reformkommission der Christdemokraten.

„Wir schlagen keine Revolution im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, aber dringend notwendige Reformen, um seine gesellschaftliche Akzeptanz wieder zu stärken“, betonte Schenderlein. In diesem Zusammenhang müsse beispielsweise auch das Instrument der Programmbeschwerde eine größere Rolle spielen als bisher. „Nur mit einer echten Fehlerkultur und einer offenen Diskussion über problematische Beiträge kann die Glaubwürdigkeitskrise überwunden werden.“