CDU prüft Parteiausschluss von Hans-Georg Maaßen

Das Maaß ist voll: Die CDU will offenbar Hans-Georg Maaßen aus der Partei werfen. Zu oft hat er als Rechtsaußen für Empörung gesorgt.

Hans-Georg Maaßen soll aus der CDU ausgeschlossen werden
Hans-Georg Maaßen soll aus der CDU ausgeschlossen werdenImago / Jürgen Heinrich

Die CDU prüft ein Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen. Generalsekretär Mario Czaja habe die Prüfung von Parteiordnungsmaßnahmen bis hin zum Parteiausschluss gegen Maaßen in Auftrag gegeben, sagte eine Parteisprecherin auf Anfrage und bestätigte damit einen Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bundespartei stehe dazu in engem Austausch mit dem zuständigen thüringischen Landesverband, ergänzte sie.

Hans-Georg Maaßen war nach einer Karriere im Bundesinnenministerium von 2012 bis 2018 Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz. Als Leiter des Inlandsgeheimdienstes hatte er für Empörung gesorgt, als er im Zusammenhang mit Demonstrationen rechter Gruppen in Chemnitz, die bundesweit für Aufsehen sorgten, von „gezielter Falschinformation“ sprach und Zweifel an Berichten über Hetzjagden auf Ausländer äußerte, die auf Videos zu sehen waren.

In den Ruhestand versetzt

Nach dem Vorwurf der Verbreitung rechter Verschwörungsideologien und einer durch seine Person ausgelösten Krise der damaligen großen Koalition wurde er nach langem Ringen vom Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in den Ruhestand versetzt. Wiederholt sorgt Maaßen, der bei der vergangenen Bundestagswahl für ein Direktmandat in Thüringen antrat, inzwischen bei Twitter für Empörung, zuletzt unter anderem mit Äußerungen über einen mutmaßlichen „antideutschen und antiweißen Rassismus“. Für ein Bundestagsmandat erhielt Maaßen 2021 nicht genügend Stimmen. Die Diskussion innerhalb der CDU um seine Mitgliedschaft bezeichnet er als „Schmutzkampagne“.

Im vergangenen Jahr hatte die CDU bereits ein Parteiausschlussverfahren gegen Max Otte eingeleitet, nachdem dieser sich von der AfD als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl hatte nominieren lassen. Otte war damals Vorsitzender der sogenannten Werteunion, einem umstrittenen Zusammenschluss stark konservativer CDU-Mitglieder, der von der Partei nicht als offizielle Gliederung anerkannt ist. Aktuell bewirbt sich Maaßen nach eigenen Angaben bei Twitter um den Vorsitz der Vereinigung. Das Ausschlussverfahren gegen Otte ist nach Angaben der CDU-Sprecherin derweil abgeschlossen. Er sei nicht mehr CDU-Mitglied.