“Carol” – Cate Blanchett in stilistisch ausgefeiltem Liebesdrama

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Nach dem betörenden Douglas-Sirk-Melodram “Dem Himmel so fern” (2002) erzählte der US-amerikanische Regisseur Todd Haynes 2015 ein weiteres Mal von einer Liebe, die mit der Geschlechterordnung ihrer Zeit in Konflikt gerät – in “Carol” nach Patricia Highsmiths Romans “The Price of Salt” (Salz und sein Preis).

Im New York der frühen 1950er-Jahre begegnet eine Kaufhausangestellte (Rooney Mara) einer eleganten älteren Frau (Cate Blanchett) aus gehobenen Verhältnissen, die gerade mitten im Scheidungsprozess steht. Als der gekränkte Ehemann die Liaison seiner Ehefrau benutzt, um vor Gericht das alleinige Sorgerecht zu erwirken, wird die Beziehung der beiden Frauen auf eine harte Probe gestellt.

Das künstlerisch herausragende, ebenso elegant wie präzise inszenierte Drama erzählt von einer lesbischen Liebe in einer restriktiven Gesellschaft, wobei sich das Begehren im subtilen Zusammenspiel von Kostüm, Ausstattung, Raum, Objekten, von Blicken und Gesten artikuliert.