Crack, Kokain, Crystal – auch harte Drogen sind im Alltag hierzulande inzwischen sichtbar. Die Caritas warnt vor weiteren Schritten zur Legalisierung: Dies hätte weitreichende Folgen für Gesundheit und Gesellschaft.
Wer süchtig ist, braucht Hilfe – und die muss auch künftig finanziert sein, mahnt die Caritas. Vor einer Legalisierung harter Drogen warnt der Verband jedoch nachdrücklich, wie es am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) heißt. Erst wenn wirksame Schutzmaßnahmen verlässlich finanziert seien, “kann entschieden werden, ob und unter welchen Bedingungen rechtliche Veränderungen verantwortbar sind”, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
In der täglichen Arbeit zeige sich, dass der Cannabiskonsum nach der Teillegalisierung im Frühjahr 2024 nicht merklich zurückgegangen sei. “Gerade bei Jugendlichen beobachten wir im Gegenteil mit Sorge eine veränderte – völlig unzureichende – Risikowahrnehmung”, so Welskop-Deffaa. Zudem kämen deutlich weniger junge Menschen überhaupt zur Beratung – vor allem diejenigen, die am dringendsten Unterstützung bräuchten.
Auch würden problematische Konsummuster seltener erkannt und erfasst, mahnt die Caritas. Und: “2024 wurden über 72 Tonnen Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke importiert, im ersten Quartal 2025 bereits rund 37 Tonnen. Diese erheblichen Zuwächse lassen zumindest vermuten, dass der Gesamtverbrauch nicht stagniert.”
Darüber hinaus führten Abhängigkeitserkrankungen zu erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem, zu Produktivitätsverlusten in der Arbeitswelt und zu höheren Sozialausgaben. “Erfahrungen mit Alkohol und Tabak zeigen, dass die Folgekosten für Prävention, Behandlung und soziale Unterstützung mögliche Steuereinnahmen aus legalem Verkauf bei weitem übersteigen können”, heißt es. Insofern drohten langfristige Belastungen für die gesamte Gesellschaft. Welskop-Deffaa: “Wer bei Reisen durch Deutschland mit der Bahn im Umfeld der Bahnhöfe mit offenen Augen unterwegs ist und wahrnimmt, was der Konsum von Crack und anderen Drogen mit Menschen macht, kann die skizzierten Gefahren nicht übersehen.”