Caritas und Diakonie: Klimawandel verschärft humanitäre Krisen

Die humanitären Helfer warnen: Der Klimawandel verursacht weltweit immer mehr Naturkatastrophen. Leidende Menschen dürften nicht vergessen werden, fordern Caritas und Diakonie.

Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sehen weltweit eine Verschärfung von humanitären Notlagen infolge des Klimawandels. Die beiden Hilfsorganisationen sprachen am Mittwoch zum Start ihrer Aktion “Die größte Katastrophe ist das Vergessen” beispielsweise von einer dramatischen humanitären Lage am Horn von Afrika in Ostafrika.

“Wir haben in den vergangenen zwei Jahren am Horn von Afrika eine gravierende Dürre gesehen, jetzt erleben wir sintflutartige Regenfälle mit Überschwemmungen, die beispielsweise in Kenia über die Zerstörung von Lebensgrundlagen der Menschen hinausgehen”, sagte Diakonie-Katastrophenhilfe-Chef Martin Keßler. “Etwa 28 Millionen Menschen in Ostafrika führen seit Jahren einen Überlebenskampf, der ihnen keine Zeit lässt, um Atem zu holen. Den Menschen droht die Kraft auszugehen.”

Oliver Müller, Leiter von Caritas international, sagte, die sich verschärfende Klimakrise führe in vielen Staaten weltweit zu einer immer schnelleren Abfolge von vielschichtigen Krisen. Er verwies auf jüngste Naturkatastrophen in Afghanistan, Bangladesch und Brasilien. Die fatalen Folgen der Klimakrise seien inzwischen auf allen Kontinenten zu spüren. “Das alles macht humanitäre Hilfe, auch Maßnahmen der Klimaanpassung, einerseits wichtiger, andererseits aber aufwändiger und schwieriger”, sagte Müller.

Caritas und Diakonie wollen in den kommenden Monaten um Spenden und Unterstützung für vielfach vergessene Katastrophenregionen werben. Im Mittelpunkt steht Ostafrika. Die dortigen Krisen erhielten häufig wegen der aktuellen Großkrisen in der Ukraine und im Nahen Osten kaum öffentliche Wahrnehmung. “Das darf nicht sein”, sagte Keßler.