Caritas-Präsidentin: Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Sie helfen ihren Angehörigen zu Hause – oft rund um die Uhr. Für diese Menschen brauche es mehr Angebote, sagt die Caritas-Präsidentin. Und unterbreitet Vorschläge.

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa dringt auf eine bessere Unterstützung für Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen. “Es geht darum, einen tragfähigen Mix in der Versorgung pflegebedürftiger Menschen vorausschauend zu sichern: Wir brauchen die Unterstützung der familiären Pflege, und wir brauchen gute Arbeitsbedingungen für hauptamtliche Pflegekräfte in den Altenhilfeeinrichtungen und in den ambulanten Diensten”, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag online).

Auch müsse mehr für Prävention und gute Rehamaßnahmen getan werden, um Pflegebedürftigkeit zu begrenzen, betonte Welskop-Deffaa. Zudem müsse nachbarschaftlich-freiwilliges Engagement leichter gemacht werden. Auch seien Kur-Angebote ebenso nötig wie eine Regelung für migrantische Betreuungskräfte, die mit Pflegebedürftigen in ihrem Haushalt lebten.

In Deutschland werden den Angaben zufolge rund drei Viertel der Pflegebedürftigen daheim betreut, mehrheitlich von ihren Angehörigen. “Alle Studien zeigen: Wir werden auf diese Ressource in den nächsten Jahren noch intensiver angewiesen sein. Jetzt ist die Zeit, eine soziale Infrastruktur zu schaffen, die tags und nachts die Angehörigen entlastet und einen flexiblen Einsatz von Entlastungsangeboten vorsieht”, erklärte Welskop-Deffaa.