Caritas: Pflegende Angehörige stärker entlasten

Die Caritas fordert, pflegende Angehörige intensiver zu unterstützen. Es sei „dringend geboten, eine soziale Infrastruktur zu schaffen, die tags und nachts die Angehörigen entlastet“, sagte Verbandspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Dienstag Online, Mittwoch Print). Entlastungsangebote für Angehörige müssten flexibel eingesetzt werden können.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steigt die Zahl Pflegebedürftiger in Deutschland unerwartet schnell. Demografisch bedingt wäre 2023 nur mit einem Zuwachs von rund 50.000 Menschen zu rechnen gewesen. Doch das Plus liege bei über 360.000 Pflegebedürftigen.

Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen brauche die Pflegepolitik „dringend politische Power“, forderte Welskop-Deffaa. Sie verwies darauf, dass Dreiviertel der Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden. Auch nachbarschaftliches Engagement müsse erleichtert werden. „Es geht darum, einen tragfähigen Mix in der Versorgung pflegebedürftiger Menschen vorausschauend zu sichern“, betonte die Caritas-Präsidentin.