Caritas international: Krisenhilfe wird immer gefährlicher

Trotz zunehmender Gefahr ist die Motivation vieler humanitären Helfer sehr hoch. Man müsse sie vor sich selbst bei Einsätzen in zu gefährlichen Gebieten schützen, sagt der Leiter von Caritas international, Oliver Müller.

Krisenhilfe wird laut Caritas international immer gefährlicher. “Die Zahl der getöteten, verletzten und entführten Helferinnen und Helfer ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen”, sagte Leiter Oliver Müller am Montag, dem Welttag der humanitären Hilfe, im rbb Inforadio. Kriegsparteien missachteten immer häufiger die Unabhängigkeit der Helfer. Das derzeit “tödlichste Gebiet” für Helfende sei Gaza. Laut dem Projekt Aid Worker Security Database kamen im vergangenen Jahr weltweit mindestens 270 humanitäre Helfer ums Leben, ein Höchststand.

Müller berichtete, es gebe zunehmend Rebellengruppen, etwa im Ost-Kongo, die auf eigene Faust arbeiteten und die Entführung von humanitären Helfern als “lukratives System, um Einnahmen zu generieren”, betrachteten. Für die humanitären Helfer vor Ort bedeute das ein “sehr, sehr hohes Risiko”. Dennoch sähen es weiter viele als ihre Verpflichtung an, in der Not zu helfen: “Meine Erfahrung ist: Man muss Helferinnen und Helfer eher davor schützen, in solche Gebiete zu gehen.”

Angriffe gegen humanitäre Helfer sind ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik, Luise Amtsberg, appellierte an alle Parteien in bewaffneten Konflikten weltweit, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und humanitäre Helfer besser zu schützen: “Ihr Engagement und ihre Aufopferung verdienen größten Respekt, denn ihre Arbeit sichert konkret das Überleben von Millionen von Menschen.”