Caritas international befürchtet Einschnitte bei humanitärer Hilfe

Oliver Müller von Caritas international befürchtet 2024 erneut Kürzungen deutscher humanitärer Hilfe, nachdem sie bereits drastisch gesenkt wurde – was das für Krisenländer bedeuten wird.

Caritas international befürchtet für das nächste Jahr weitere Kürzungen bei der von Deutschland geleisteten weltweiten humanitären Hilfe
Caritas international befürchtet für das nächste Jahr weitere Kürzungen bei der von Deutschland geleisteten weltweiten humanitären HilfeImago / ABACAPRESS

Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, befürchtet für das nächste Jahr weitere Kürzungen bei der von Deutschland geleisteten weltweiten humanitären Hilfe. Für das laufende Jahr stünden dafür im Auswärtigen Amt 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung, 2022 seien es noch 3,2 Milliarden gewesen, sagte Müller im Deutschlandfunk: „Wir befürchten, dass es jetzt noch mal für nächstes Jahr zu einer Absenkung kommt.“

Seine Organisation beobachte beim Auswärtigen Amt und im Entwicklungsministerium derzeit eine „sehr, sehr große Zurückhaltung“. Momentan werde kaum Geld für Projekte zugesagt. Das liege nicht an fehlendem Willen, sondern daran, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wüssten, wie viel Geld sie zur Verfügung haben. Entsprechend hingen Projekte in der Luft.

Kürzungen: Krisenländer werden weiter destabilisiert

Müller sagte, es sei ein christliches und allgemein ethisches Gebot, Menschen in Not zu helfen. Darüber hinaus wären Kürzungen bei humanitärer Hilfe und längerfristiger Entwicklungshilfe auch aus geopolitischen Gründen kurzsichtig, gab der Leiter der katholischen Hilfsorganisation zu bedenken. Krisenländer würden damit weiter destabilisiert.