Caritas fordert Deutschlandticket „FamilyPlus“

Ein Jahr nach Einführung des Deutschlandtickets nutzen immer mehr Menschen den Schienennahverkehr. Die Caritas sieht es als Erfolgsmodell klimasozialer Verkehrspolitik – und hat zwei Empfehlungen.

Die Caritas hat sich für einen Ausbau des Deutschlandtickets für Familien ausgesprochen. „Ein kostengünstiges Kombiticket für Eltern mit kostenloser Mitreisemöglichkeit für ihre Kinder sollte so bald wie möglich bundeseinheitlich kommen“, forderte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Donnerstag in Berlin.

Bahnreisen müsse gerade auch für einkommensärmere Familien mit mehreren Kindern erschwinglich sein. Ein sogenanntes Deutschlandticket „FamilyPlus“ könnte eine klimafreundliche Verkehrspolitik sozial flankieren und die Belastungen von Familien, die durch steigende CO2-Preise entstehen, auf kluge Weise abfedern.

Darüber hinaus ist nach Ansicht der Caritas eine Finanzierungssicherheit für das Deutschlandticket über das nächste Jahr hinaus nötig. „Die Mobilitätswende setzt gemeinsame nachhaltige Anstrengungen von Bund, Ländern und Verkehrsunternehmen voraus“, betonte Welskop-Deffaa.

Sie begrüßte zudem die Initiative von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) für einen Infrastrukturfonds, der den enormen Finanzbedarf der Deutschen Bahn zur Sanierung des maroden Schienennetzes bedienen soll. „Eine gemeinwohlorientierte Verkehrsinfrastruktur ist ein Mehr-Generationen-Projekt. Wir dürfen die Bahn nicht weiter auf Verschleiß fahren“, so Welskop-Deffaa.